Für ihren großen Tag haben Josef Stalin, Antonin Zapotocky und die anderen extra noch einmal einen Sockel bekommen. Die Firma Kurz hat jeder Skulptur, von der sie sich trennen will, quasi ein Abschiedsgeschenk gemacht. Nun stehen sie im Hof des Unternehmens im Gundelfinger Industriegebiet. Ein Schild mit einer Nummer markiert die einzelnen Auktionsposten. Und der Hammer von Auktionator Frank Ehlert, der liegt bereit. Gleich neben dem Pumpenhäuschen, auf dem Stalin die letzten Jahre stand, haben sie unter einem Sonnenschirm den Computer positioniert, mit dem die Mitarbeiter der Potsdamer Firma Auktionspunkt sekundengenau sehen können, ob irgendwo in der Welt gerade jemand digital sein Bieterkärtchen für eine der sozialistischen Größen gehoben hat. Denn in einem Livestream wird die Auktion unter freiem Himmel von Kameras in die ganze Welt übertragen. Die Stühle für die Bieter in Gundelfingen selbst bleiben leer. Einige Schaulustige sind vorbeigekommen, die gemeinsam mit der Familie Kurz die Versteigerung verfolgen wollen.
Versteigerung