
Plus Kleine Krankenhäuser haben es in ganz Deutschland nicht leicht. Für Wertingen gibt es viele Ideen. Und dauernd Gegenwind.
Kleine Krankenhäuser im Land haben es nicht leicht. Viele mussten in den vergangenen Jahren schließen, weil sich ihre Leistung nicht mehr gerechnet hat. Das hat nichts mit dem Personal zu tun, sondern mit dem Abrechnungssystem. Das Defizit der beiden Krankenhäuser im Landkreis Dillingen ließe sich wohl senken, aber ganz verschwinden wird es unter diesen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht. Am günstigsten wäre nur ein Krankenhaus im Kreis. Am besten aber sind die zwei, die wir haben. Gerade in der Corona-Krise haben sie sich einmal mehr bewährt.
Die Ideen für Wertingen klingen erstmal gut
Dass Dillingens Landrat Leo Schrell als Aufsichtsratsvorsitzender der beiden Häuser neue Lösungen sucht, ist angesichts der Rahmenbedingungen umso besser. Dass Wertingen um eine Geriatrie, um ein Ärztehaus, eine neue Krankenpflegeschule und ein neues Pflegeheim ergänzt werden soll – und auch schon ein Investor gefunden wurde, der Teile davon umsetzt, das klingt erst mal gut.
Erst war die Wertinger CSU dagegen, dann waren es die Anwohner
Doch schon Anfang vergangenen Jahres hat sich abgezeichnet, dass es ein Problem gibt: mangelnde Kommunikation. Von der Ankündigung des Medizincampus fühlte sich zuerst die CSU überrumpelt, dann machten Wertinger Anwohner mit einer Unterschriftenliste mobil, und nun zeigt sich, dass auch das Personal am Wertinger Krankenhaus gerne mehr wissen würde. Es ist schade, wenn sich manche überrumpelt fühlen.
Was dem Projekt in Wertingen gut getan hätte
Es ist aber vor allem schlimm, wenn man den Worten des Landrats in der Weihnachtspost nicht mehr vertraut, dass die Geriatrie in die Innere Medizin kommt, sondern vermutet, das eine ersetze das andere. Man kann geteilter Meinung darüber sein, was in eine Weihnachtspost passt und was nicht. Aber etwas frühere, etwas offenere Kommunikation hätte dem Projekt Medizincampus in Wertingen in der öffentlichen Meinung ganz sicher gutgetan.
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