Lions-Benefizkonzert in Dillingen wird zu einem Plädoyer für die Schulmusik
Schüler-Big-Bands aus Lauingen, Dillingen und Wertingen reißen die Zuhörer bei ihrem Auftritt im Stadtsaal mit. Zu dem besonderen Event trägt Moderatorin Sarah Straub bei.
Der Musikunterricht an deutschen Schulen ist durch drohende Kürzungen gefährdet. Unter diesen Vorzeichen steht das diesjährige Benefizkonzert des Lions-Clubs Dillingen im ausverkauften Dillinger Stadtsaal. Dort zeigen die ReGy Big-Band Wertingen, die Wood&Brass-Band des Sailer-Gymnasiums, das symphonische Blasorchester des Albertus-Gymnasiums und das Bona Vento-Blasorchester eindrucksvoll ihr Können. Das Benefizkonzert beweist, dass die Schulmusik Zukunft hat.
Nach dem Grußwort des Lions-Präsidenten Martin Schwarz kommt Landrat Markus Müller zu Wort. Er überreicht Schwarz eine eigene Spende. Zudem outet er sich als Fan der Moderatorin des Abends, der aus Ellerbach stammenden Sängerin und Songwriterin Sarah Straub. Sie wirbt sie für das Erlernen eines Instruments und das Spielen in Ensembles.
Tobias Wiedenmann zeigt sich als leidenschaftlicher Dirigent
Das eigentliche Konzert beginnt mit der ReGy Big-Band Wertingen, die sich aus Schülern der Realschule und des Gymnasiums zusammensetzt. Ihr Dirigent ist der überregional bekannte Schlagzeuger Tobias Wiedenmann. Bereits die Version des James-Brown-Evergreens „I Got You (Feelin’ So Good)” reißt die Hörer und Hörerinnen im Stadtsaal mit. Bei der Interpretation des Beatles-Stücks „Here, There and Everywhere” offenbart sich Wiedenmann als leidenschaftlicher Dirigent, dessen Anweisungen an seine Band im Publikum hörbar sind und mit der Musik verschmelzen. Das Highlight des ReGy-Sets ist die Zugabe – Joe Zawinuls Klassiker „Mercy, Mercy, Mercy” in symphonischem Format.
Moderatorin Sarah Straub spricht über ihre persönliche Vorliebe für symphonische Blasmusik. „In Blasorchestern“, schwärmt sie, „klingt alles immer toll und voll.“ Die Wood & Brass Band des Dillinger Sailer-Gymnasiums bestätigt diese These mit dem Rockklassiker „Seven Nation Army“ aus der Feder des legendären Gitarristen Jack White. Es folgt das Peggy Lee-Stück „Fever“. Das charakteristische Schnipsen im Original wird von allen Bandmitgliedern imitiert. Zudem bekommt der Fünftklässler Theo Fisel ein Gitarrensolo. Viel Beifall gibt es für die Band unter der Leitung von Felix Mack auch für den Ray-Charles-Klassiker „Hit The Road Jack“ und ein Ed-Sheeran-Medley – ebenso für „Manha de Carnaval – Orfeu Negro“ und den Sommerhit „Despacito“.
Ein Queen-Medley sorgt für ordentlich Stimmung im Dillinger Stadtsaal
Nach der Pause folgt das symphonische Blasorchester des Albertus-Gymnasiums in Lauingen unter der Leitung von Ingrid Menzel. Richard Strauss’ legendärer „Sonnenaufgang“ aus der symphonischen Dichtung „Also sprach Zarathustra“ breitet sich mit dem beispiellosen Pathos im Stadtsaal aus und sorgt für Gänsehaut. Der Beatles-Klassiker „Yellow Submarine“ kommt als Konzertmarsch im 6/8-Takt daher. Zum Schluss gibt es ein Michael Jackson-Potpourri und ein furioses Queen-Medley. Songs wie „Bohemian Rhaposody“, „Another One Bites the Dust“ oder „We Will Rock You“ machen ordentlich Stimmung.
Der Abend wird von jener Schule abgeschlossen, die sich unmittelbar neben dem Stadtsaal befindet – dem Bona Vento-Blasorchester des Dillinger St.-Bonaventura-Gymnasiums. Sarah Straub, die einst selbst das Bona besuchte und dort in der Big Band spielte, gerät in ihrer Anmoderation ins Schwärmen. Das Bona Vento-Blasorchester beeindruckt. Michael Sweeneys „Earthdance“ ist eine eindrucksvolle symphonische Dichtung, die dem Hörer tropische Landschaften vor Augen führt. Die Musiker kreieren atmosphärische Klänge durch Schnipsen, Cluster und das fulminante Solospiel der Schülerinnen Emma Luxenhofer (Saxofon) und Sarah Knötzinger (Klarinette). Das Highlight des ganzen Abends bildet ein Medley aus vielen Klassikern des traditionellen Heavy Metal. So hat man jedenfalls Black Sabbaths „Iron Man“ oder „Rock You Like a Hurricane“ der Scorpions noch nie gehört. Den grandiosen Abschluss bildet Ozzy Osbournes Riffwalze „Crazy Train“. Nicki Minajs „Bang Bang“ beweist endgültig, dass auch die Schulmusik enorme qualitative Höhen erreichen kann.
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