
Mit den Weihnachtstruckern nach Bosnien: So hat Daniel Kaim die Reise erlebt


Die Weihnachtstrucker haben im vergangenen Jahr wieder fleißig Pakete ausgefahren. Der Dillinger Stadtrat Daniel Kaim war auf der Fahrt nach Bosnien mit dabei.
Weihnachten ist zwar schon ein paar Wochen her, doch für die Weihnachtstrucker aus Dillingen und Donauwörth ist es an der Zeit, eine Bilanz zu ziehen. 2022 haben die Johanniter zum 29. Mal Päckchen für Bedürftige gepackt und nach Osteuropa verschickt. Auch Daniel Kaim war in diesem Jahr wieder dabei. Der Dillinger CSU-Stadtrat koordiniert die Sammlung in der Donaustadt. Er ist mit dem Ergebnis zufrieden: Obwohl viele selbst sparen müssen, kamen dennoch einige Pakete zusammen, die Kaim und andere Freiwillige mit dem Lkw nach Bosnien gebracht haben. Für Kaim war es die zweite Reise mit den Johannitern auf den Balkan. Beim ersten Trip nach Bosnien habe ihn einiges überrascht.
Nach den Feiertagen ging es Richtung Banja Luka und Tuzla. Mit dem beladenen Lastwagen durch halb Europa. Über Grenzübergänge, durch fremde Länder: Eine eindrückliche Erfahrung, die prägt: "Es ist immer sinnvoll, dass man nicht immer nur die Sonnenseiten sieht", sagt Kaim über die Beweggründe seines Engagements. In Bosnien sei jedoch nicht alles so, wie man sich es dort vorstelle. So seien viele Straßen und Autobahnen dank vieler EU-Gelder überraschend gut in Schuss, doch die Armut vieler Menschen sei dennoch kaum zu übersehen. "Das ist kein Vergleich zur Armut hier", sagt Kaim.
In Bosnien leben manche einen Monat lang von den Paketen der Trucker
Deshalb seien die Päckchen mit Mehl, Zucker, Öl und vielen weiteren nützlichen Dingen für viele dort eine wichtige Unterstützung. Auch für die Kinder sollen die Spender etwas einpacken. "Es gibt dort Menschen, die leben einen ganzen Monat von ihrem Päckchen, weil sie sich sonst nichts anderes leisten können", sagt Kaim.

Nicht alle Päckchen würden jedoch von den Johannitern persönlich übergeben, sondern auch in den Zielländern gesammelt und von Partnerorganisationen verteilt. Inzwischen kann man auch "virtuelle Päckchen" packen, also die Aktion über eine Spende unterstützen und so ein ganzes Paket oder Teile des Inhalts finanzieren. Über 67.000 Pakete sind im vergangenen Jahr in ganz Deutschland zusammengekommen. Viele sind dabei von Schülerinnen und Schülern gepackt worden.
400 Päckchen aus den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries
"Die Aschbergschule, die Tagesstätte Arche in Dillingen, die Berufsschule Lauingen, die Faschingsfreunde Steinheim, der Kreisverband der Frauenunion, der Kreisverband der Jungen Union und zahlreiche Freunde und Bekannte haben im Dezember fleißig gesammelt", sagt Kaim. Zusammen mit dem Team, das im Gebiet Donauwörth aktiv ist, haben die Ehrenamtlichen 400 Päckchen geschnürt. Trotz steigender Kosten für die Menschen in Deutschland sei die Spendenbereitschaft erfreulich groß gewesen. "Wir haben aber auch mehr Werbung gemacht als sonst." Für ihn sei eine solche Aktion vor allem ein Zeichen der Nächstenliebe und die Zeit, die er darin investiere, sei es wert. "Die vier Tage, die man da rüberfährt, kann ich entbehren", sagt Kaim über sein Engagement. Neben den Zielländern Albanien, Bosnien, Rumänien, Bulgarien, der Republik Moldau und der Ukraine wird auch für die Deutschen Tafeln gesammelt.
Für das Jahr 2023, also zum 30. Jubiläum des der Weihnachtsaktion hätten bereits viele Teilnehmende signalisiert, dass sie wieder mitmachen wollten, sagt Kaim. Interessierte könnten sich auch bereits im Laufe des Jahres bei den Johannitern in Donauwörth unter der E-Mail-Adresse stefan.urban@johanniter.de oder direkt bei Daniel Kaim melden, daniel.kaim@gmx.de.
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