
Erstmals schaut Schwester Maria Elisabeth die Fußball-WM nicht an

Plus Die deutsche Elf um Trainer Hansi Flick startet an diesem Mittwoch in Katar gegen Japan ins Turnier. Auch im Kreis Dillingen sehen viele Fans nicht zu.

Der Fußball und Schwester Maria Elisabeth Marschalek - das passt normalerweise gut zusammen. Und auf eine Fußball-WM hat sich die Dillinger Franziskanerin immer besonders gefreut. "Die Spiele anzusehen, das war für mich ein Muss", sagt die Schwester, die 25 Jahre lang das Kinderheim in Gundelfingen geleitet hat. Wenn die deutsche Elf an diesem Mittwoch um 14 Uhr in Katar ihr Auftaktspiel gegen Japan bestreitet, wird die 65-Jährige aber nicht vor dem Fernseher sitzen. "Ich schaue mir die Fußball-Weltmeisterschaft zum ersten Mal in meinem Leben nicht an", sagt Schwester Maria Elisabeth mit einem Bedauern. Und sie ist mit dieser Entscheidung nicht allein, wie es auch bei einer Umfrage bei Menschen im Landkreis Dillingen deutlich wird.

WM schauen oder nicht? Diese Frage beschäftigt Deutschland in diesen Tagen fast mehr als die Fußballspiele selbst. Zumal der Start holprig daherkam: Das Auftaktspiel Katar gegen Ecuador am Sonntag war wegen der Chancenlosigkeit der Hausherren das vermutlich schlechteste aller Zeiten, Zuschauer verließen vorzeitig das Stadion. Der Weltfußballverband Fifa, so die Kritiker, habe diese WM an den Wüstenstaat Katar, den am wenigsten geeigneten Austragungsort unter vier Bewerbern, verkauft. Tausende rechtlose Arbeiter seien beim Bau der Stadien ums Leben gekommen. Darauf weist auch Schwester Maria Elisabeth hin. "Tausende Menschen sind dafür gestorben, und die Verantwortlichen schauen weg und kümmern sich nicht um die Angehörigen", kritisiert die Ordensfrau. Katar und die Fifa müssten hier Gerechtigkeit schaffen. Sie könne aber auch verstehen, dass viele Fans die Spiele sehen wollen, sagt die Franziskanerin. Es gebe ein legitimes Interesse, die Fußballspiele anzuschauen und die Teams beim Kampf um den WM-Titel zu erleben.
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