Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Dillingen: 4229 Bürger fordern Erhalt der Dillinger Geburtshilfe

Dillingen

4229 Bürger fordern Erhalt der Dillinger Geburtshilfe

    • |
    Der Kinderschutzbund im Landkreis hat 4229 Unterschriften für den Erhalt der Geburtshilfe am Dillinger Kreiskrankenhaus gesammelt: (von links) stellvertretender Kreisvorsitzender Hubert Probst, Kreisvorsitzende Birgit Erdle und Geschäftsführerin Irmgard Seiler-Kestner zeigen die Listen.
    Der Kinderschutzbund im Landkreis hat 4229 Unterschriften für den Erhalt der Geburtshilfe am Dillinger Kreiskrankenhaus gesammelt: (von links) stellvertretender Kreisvorsitzender Hubert Probst, Kreisvorsitzende Birgit Erdle und Geschäftsführerin Irmgard Seiler-Kestner zeigen die Listen. Foto: Berthold Veh

    Im Grunde hätte sich die Kreisvorsitzende des Dillinger Kinderschutzbundes, Birgit Erdle, den Weg zur Post heute sparen können. Die Lauingerin wird am Freitag ein Paket mit 4229 Unterschriften an Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml abschicken. Eigentlich hätte Erdle der CSU-Politikerin die Unterschriften gleich am Montagabend übergeben können. Huml feierte in Dillingen das fünfjährige Bestehen der AKADemie – seit fünf Jahren ist die Kreisklinik Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München für Allgemeinmediziner (wir berichteten). Nach Informationen unserer Zeitung sollte der freudige Anlass aber nicht durch eine Unterschriften-Übergabe getrübt werden. So erhält Huml, nachdem sie Söders neuem Kabinett angehört, in diesen Tagen Post aus Dillingen.

    Die Unterschriften wurden in nur eineinhalb Wochen gesammelt. Landkreisbürger fordern dabei den Erhalt der Geburtshilfe am Dillinger Kreiskrankenhaus, die am heutigen Freitag schließt. Am 1. Juli soll die Entbindungsstation wiedereröffnet werden. Es gibt Zweifel daran, dass dies gelingt. Die Unterzeichner haben eine eindeutige Bitte an die CSU-Politikerin. „Sehr geehrte Frau Staatsministerin Huml, bitte tun Sie alles, dass die Entbindungsstation am Krankenhaus Dillingen so schnell wie möglich wieder geöffnet wird. Unsere werdenden Mütter haben einen Anspruch auf die Fürsorge des Staates!“, heißt es auf den Unterschriftenlisten, die auch die Landtagsabgeordneten Georg Winter (CSU) und Johann Häusler (FW) unterschrieben haben.

    Landkreisbürger fordern zudem mehr Geld für die medizinische Grundversorgung auf dem Land und einen Fonds zur Absicherung des Haftungsrisikos bei einer Geburt für Hebammen. Der Kinderschutzbund fühle sich den Kinderrechten verpflichtet, sagt Erdle. Dazu gehörten auch standortnahe Entbindungsstationen. Weite Anfahrtswege und lange Wartezeiten könnten bei einem Notfall gesundheitsgefährdend für Mutter und Kind sein.

    Kreisgeschäftsführerin Irmgard Seiler-Kestner betont, dass zu einer harmonischen Geburt ein besonderes Vertrauenverhältnis der Mutter zu Arzt und Hebamme gehöre. „Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn du weißt, wo du hinmusst.“ 1970 hätten Mütter im Landkreis Dillingen noch in fünf Krankenhäusern ihre Babys zur Welt bringen können, sagt Seiler-Kestner. Am heutigen Freitag schließe nun die letzte Entbindungsstation im Landkreis. Der Kinderschutzbund fordert, dass dieser Schritt wieder rückgängig gemacht wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden