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Schretzheim: Bald eine Elf mit nur neun Mann?

Schretzheim

Bald eine Elf mit nur neun Mann?

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    Hier ermahnt Schiedsrichter Birkan Cömüz den Peterswörther Johannes Winkler (links), nach „Turbulenzen“ in der Nachspielzeit brach der Referee die Kreisklassen-Partie gegen Holzheim ab. Ein Thema bei der Halbzeittagung.
    Hier ermahnt Schiedsrichter Birkan Cömüz den Peterswörther Johannes Winkler (links), nach „Turbulenzen“ in der Nachspielzeit brach der Referee die Kreisklassen-Partie gegen Holzheim ab. Ein Thema bei der Halbzeittagung. Foto: Karl Aumiller

    Dem ein oder anderen Vereinsvertreter merkte man es nach einer fast einstündigen Debatte deutlich an, dass er das Thema „Flexibler Spielbetrieb“ noch nicht so richtig einordnen kann, geschweige dazu eine konkrete Meinung hat. Das mögliche Modell des Bayerischen-Fußball-Verbandes (BFV), das von Kreisspielleiter Franz Bohmann (Bliensbach) bei der Spielgruppentagung am vergangenen Montagabend in den Kleeblattstuben in Schretzheim vorgestellt und diskutiert wurde, könnte bereits in der kommenden Saison in einigen B-Klassen sowie in reinen Reservegruppen Anwendung finden. Der Kreisspielleiter dachte dabei in erster Linie an die Reserverunde der Kreisliga Nord und an die B-Klasse West IV, in welcher mit dem TSV Wittislingen in dieser Saison nur eine einzige erste Mannschaft vertreten ist.

    Entscheidung im Landkreis Dillingen steht an

    Voraussetzung für eine Änderung ist jedoch, dass die Vereinsfunktionäre bei einer außerordentlichen Tagung im anstehenden Frühjahr mehrheitlich das sogenannte „Flex-Modell“ auch wollen: Bevor im April oder Mai darüber endgültig abgestimmt wird, sollen sich die Vereine intensiv Gedanken darüber machen, ob sie das Angebot des BFV, bei angespannter Personallage Spiele mit reduzierter Mannschaftsstärke auszutragen, annehmen möchten oder nicht. „Es ist auf alle Fälle überlegenswert“, sagte Matthias Wiedemann vom SC Tapfheim.

    Wie in unserer vergangenen Samstag-Ausgabe ausführlich beschrieben, können Partien bei einem flexiblen Spielbetrieb beispielsweise mit neun gegen neun Mann ausgetragen werden. „Dadurch sollen Spielausfälle vermieden und Spielgemeinschaften verhindert werden“, erklärte Bohmann die Hintergründe des Alternativ-Angebots für die unteren Klassen. In einigen Bundesländern habe sich nach den Ausführungen des Kreisspielleiters das „Flex-Modell“ bereits bestens bewährt, auch im Jugendbereich.

    Kein konkretes Meinungsbild in Schretzheim

    Ob Begegnungen mit neun gegen neun ein Garant dafür sind, dass es bei den Senioren künftig zu keinen Spielabbrüchen mehr kommt, über solche Erfahrungswerte wurde in Schretzheim nicht berichtet. Nicht erfreut zeigten sich jedoch Franz Bohmann und Kreis-Schiedsrichterobmann Tobias Heuberger (Möttingen) über die fünf abgebrochenen Spiele im Kreis Donau im vergangenen Herbst. Ziehe man die Bezirksliga-Partie zwischen der TSG Thannhausen und dem SC Altenmünster hinzu, gab es gar deren sechs, wie Bohmann informierte. Abgebrochen wurde in der Nachspielzeit im Oktober auch die Kreisklassen-Begegnung zwischen dem SSV Peterswörth und dem SV Holzheim. Ein Urteil, wie dieses Spiel gewertet wird oder ob es gar eine Neuansetzung gibt, steht noch immer aus.

    Eine Teilschuld hätten laut Bohmann bei zwei Spielabbrüchen die Schiedsrichter getragen. Der Obmann führte auf, dass es halt auch Referees gebe, die mit ihren Leistungen nicht über B-Klassen-Niveau hinauskämen. So einen Kollegen dürfe man nicht „auseinandernehmen“, appellierte der Kreisspielleiter an die Besonnenheit aller Beteiligten auf den Fußballplätzen. Tobias Heuberger bat die Vereinsvertreter zudem, dass bei Beschwerden über Schiedsrichter unmittelbar nach einem Spiel nicht ein emotional aufgeladener Trainer anrufen soll, sondern eine Person in offizieller Funktion. Das sei der Abteilungsleiter oder der Vorsitzende im Verein, nicht aber der Coach.

    Wichtig für ein gutes Miteinander sei auch die Kontaktaufnahme des Ordnungsdienstleiters vor dem Spiel zum Schiedsrichter. Die Vereine, so Heuberger, sollten sich Gedanken darüber machen, welche Personen für diesen Job infrage kommen. Es sollte freilich niemand sein, der schon mit anderen Aufgaben wie zum Beispiel mit dem Grillen oder dem Ausschank beschäftigt ist. Und es mache auch keinen Sinn, einem Spieler, der auf der Ersatzbank sitzt, den Ordnungsdienst zu übertragen.

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