
Traumberuf Tischtennis

Plus „Mein Sportverein“: Beim TV Dillingen hat sich Abteilungsleiter Martin Lodner ganz seiner Passion verschreiben. Nach der Corona-Zwangspause hofft der höchstklassige Landkreis-Verein auf das erste Punktspiel Anfang Oktober.
Die kleinen Tischtennis-Bälle sollen bald wieder über das Netz fliegen. Für den 4. Oktober ist das ersten Punktspiel des Verbandsoberligisten TV Dillingen in der neuen Saison gegen Deggendorf terminiert. Auf einen reibungslosen Auftakt und Corona-Bedingungen hofft ein Mann beim höchstklassigen TT-Verein des Landkreises ganz besonders: Abteilungsleiter Martin Lodner.
Vom leidenschaftlichen Hobby zum Traumberuf. Diesen Weg hat sich Martin Lodner als stolzer Besitzer von zwei Tischtennisläden in Dillingen und Augsburg, geebnet. Jetzt darf der 42-jährige Spartenleiter und Trainer, der selbst seit 30 Jahren aktiv ist, wieder mit seinem Verein durchstarten und nach der langen Corona-Zwangspause durchstarten und in der Mittelschul-Sporthalle antreten. Seit 66 Jahren gehen die Dillinger an die Platten. Aufschlag, Rückschlag, Vorhand, Rückhand und Schmetterschlag gehören seitdem zur Tagesordnung. Eine Handvoll Tischtennisspieler gründeten 1954 die Sparte als erste Abteilung mit Ballsport beim TV Dillingen. Zu den fleißigen Gründungsmitglieder gehörten Hubert Krebs, Dieter Quenzel, Paul Fink, Hubert Reiner und Helmut Haselmeier.
Schnellste Rückschlagsportart
„Das Besondere an unserer Sportart sind die Individualität und Geschwindigkeit“, erklärt Lodner seine Faszination: „Tischtennis ist der komplexeste Ballsport, den es gibt.“ Ober nur als Hobby daheim, oder um Titel und Punkte: Zur Ausübung der schnellsten Rückschlagsportart werden ein matt-grüner oder matt-blauer Tischtennistisch mit Netz, ein matt-weißer oder matt-oranger Tischtennisball aus Kunststoff (früher Zelluloid) mit einem vorgeschriebenen Durchmesser von 40 Millimetern sowie pro Spieler ein Tischtennisschläger mit schwarz-roten Belägen benötigt. Jeder Akteur hat zwei Aufschläge hintereinander, danach wechselt das Aufschlagrecht. Ein Match geht im regulären Punktspielbetrieb über drei Gewinnsätze („Best-of-Five“).
Bei allem sportlichen Ehrgeiz: „Beim TV Dillingen stehen der Spaß und die kameradschaftliche Gemeinschaft an erster Stelle“, sagt Martin Lodner. Seine Tischtennis-Abteilung zählt inzwischen rund 160 Mitglieder im Alter von acht bis 83 Jahren, davon 60 Jugendliche. „Im aktiven Bereich standen zuletzt 19 Mannschaften im Spielbetrieb. Bei den aktiven Teams ist natürlich die erste Mannschaft das Aushängeschild der Abteilung. Die Truppe belegte vor Abbruch der Verbandsoberliga-Saison einen hervorragenden fünften Platz“, so der 42 Jahre alte Spartenchef: „Unser Trainer Soma Fekete ist seit zwei Jahren im Amt. Zuvor war unser Coach Nationaltrainer der Jugend von Ungarn.“ Der TV Dillingen stellt in der Sportart Tischtennis die beste Mannschaft in ganz Schwaben und spielt in der Verbandsoberliga unter anderem gegen Rosenheim, Bad Aibling, Vilshofen, den MTV Ingolstadt oder die DJK Kolbermoor. Schon an den Entfernungen zu den Spielorten lässt sich erkennen, der sich der TVD eine sehr starke Stellung im regionalen Tischtennissport erkämpft hat.
Viele Erfolge des TV Dillingen
Die Dillinger Tischtennisabteilung durfte schon viele Erfolge feiern, etwa den Verbandsoberliga-Aufstieg der Herren und die Auszeichnung als größter Tischtennis-Verein in Bayern. Der Sprung der Jugendmannschaft in die Bayernliga zählt ebenfalls dazu. Aber auch die Dillinger TT-Cracks mussten wegen Corona die Halle verlassen und konnten bis Juni keinen Ball mehr übers Netz schmettern. Die Saison 2019/20 wurde im März vorzeitig abgebrochen. Die neue Spielzeit soll nun bald beginnen – sofern es die Pandemie zulässt. Und im Moment ist noch unklar, ob mit oder ohne Doppel. Lodner: „Seit den Pfingstferien dürfen wir wieder trainieren. Hier geht mein ausdrücklicher Dank an die Stadt Dillingen für das uns entgegengebrachte Vertrauen.“ Ein Saisonziel will der Abteilungsleiter im Moment noch nicht definieren. Da müsse man erst mal abwarten, wie sich die Lage entwickelt.
„Ich wünsche mir, dass es nach Corona möglichst wieder so wird wie vorher, und dass wir gesellschaftlich wieder mehr unternehmen können“, blickt Martin Lodner voraus: „Das Wichtigste ist aber, dass die Saison überhaupt starten kann und wir unsere Sportart ausüben dürfen.“
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