Die Rockmusik lebt in Hamlar weiter
In dem Dorf im südlichen Donau-Ries-Kreis verwandelte sich vor 40 Jahren die Bahnhofsgaststätte in eine Musikkneipe. Die existiert noch immer. Vieles hat sich in der ganzen Zeit kaum verändert.
Wenn Horst Scheidl die einstige Bahnhofsgaststätte in Hamlar betritt, fühlt er sich wie mit einer Zeitmaschine zurückversetzt. Beim Betreten der abgedunkelten Räume, die spärlich beleuchtet sind, deren Wände die Gemälde von längst verblichenen Rockmusik-Stars und Konzertposter schmücken und mit jeder Menge Aufkleber teilweise zugepflastert sind, fühlt sich der 68-Jährige an die späten Siebziger zurückversetzt: „Es hat sich praktisch nichts verändert.“ Scheidl hat 1978 zusammen mit einem Kumpel in Hamlar eine Rockdisco eröffnet. Vielleicht ist Musikkneipe der bessere Begriff. Die gibt es auch 40 Jahre später noch. Die Einrichtung ist weitgehend die Gleiche geblieben, aus dem Lautsprechern kommt nach wie vor hauptsächlich klassischer Rock. „Rockmusik Hamlar“ lautet auch der momentane Name des Lokals.
Vor vier Jahrzehnten hieß der Laden noch „Nashville“. Es war die Idee eines DJs, die Disco nach der Musikstadt in den USA zu benennen. Horst Scheidl und sein Kumpel wollten damals einen Gegenpol zu den „Möchtegern-Schickimicki-Diskotheken“ schaffen, in denen hauptsächlich Schlager und Popmusik gelaufen seien, „aber nichts von Pink Floyd“. Die jungen Männer telefonierten Brauereien in der Region ab und fragten, ob sie geeignete Räume verpachten. In Unterbaar hatten die Rockmusik-Freunde Erfolg. Die dortige Brauerei, welche die Bahnhofsgaststätte angemietet hatte – was übrigens auch heute noch der Fall ist – verpachtete diese an das Duo. Dieses baute in die Wirtsstube eine Theke. Der frühere Tanzsaal diente fortan als eigentliche Disco. „Zwei Tage vor der Eröffnung ging uns das Geld aus, aber wir hatten noch keine Tische“, erinnert sich der gebürtige Bäumenheimer. Der bekam von seiner Oma 400 D-Mark: „Davon kauften wir uns Tischlerplatten und bauten uns die Tische selbst. Das Material für die Füße haben wir uns aus dem Wald geholt.“
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