
Familienvater starb: Die tödliche Wasserwalze ist nun beseitigt

Plus Zwei Männer sind binnen zweieinhalb Jahren exakt an derselben Stelle, in einem Altwasser bei Münster, ums Leben gekommen. Nun sind dort die Bagger angerollt.

„Diese Stelle gibt es so nicht mehr“. An dem Ort, über den Münsters Bürgermeister Gerhard Pfitzmaier dabei spricht, sind in der jüngeren Vergangenheit zwei tragische Unglücke passiert. Zwei Männer waren ums Leben gekommen. Es handelt sich um das sogenannte Altwasser, ein Seitenarm des Lechs, südwestlich des Ortsrands von Münster.
Nun sind dort die Bagger angerollt, um die Gefahrenstelle – unter einer Brücke entstand eine sogenannte Wasserwalze – zu beseitigen. Innerhalb eines Tages war die Maßnahme bereits beendet – und damit nicht nur aus Pfitzmaiers Sicht hoffentlich auch das offenbar unkalkulierbare Risiko, sich an dieser Stelle eine Erfrischung zu verschaffen. Denn der Platz war an sich sehr beliebt bei Badenden.
Wasserwalze in Münster: Tiefe deutlich verringert
Mit einem Bagger seien von der Brücke große Bruchsteine in die „Münsterer Alte“ (so der offizielle Name des Gewässers) geworfen worden, erklärt der Rathauschef. Dadurch sei die Tiefe deutlich verringert worden, auf etwa einen halben Meter.
Den Wasserfall gebe es zwar nach wie vor – das sei auch wichtig für den Sauerstoffgehalt –, aber die tückische Walze ist laut Pfitzmaier jetzt entscheidend und dauerhaft entschärft. „Der Strudel ist nicht mehr da, das Wasser ist dort nun vielleicht noch knietief.“ Im Juli war ein 42-jährigen Familienvater gestorben. Er war mit seiner Frau und den Kindern spazieren gegangen, als einer der beiden Hunde an einer Brücke ins Wasser sprang.
Unglück im Kreis Donau-Ries: Familie wollte Hund retten
Die Mutter wollte das Tier retten, konnte sich dann aber selbst nicht mehr aus dem Sog der Strömung befreien. Daraufhin kam ihr Ehemann zu Hilfe. Zusammen mit der ältesten Tochter gelang es ihm, seine Frau aus dem Wasser zu ziehen. Er selbst konnte sich aber nicht mehr retten.
Vor diesem Zusammenhang erscheint auch ein anderer tödlicher Unfall im März 2017 in einem anderen Licht. Damals war ein 31-jähriger Mann verunglückt, als er das Spielzeug seines Hundes aus dem Altwasser holen wollte. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass der Mann einen Kälteschock erlitten hatte. Die Stelle war eigentlich nicht als besonders gefährlich eingestuft worden – das hat sich nach dem zweiten Todesfall binnen zweieinhalb Jahren freilich grundlegend geändert.
Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt
Deshalb hatte die Gemeinde auch nach dem Unglück vor rund vier Wochen auch Warnschilder aufgestellt, die auf die Lebensgefahr unter der Brücke durch die Wasserwalze hinwiesen. „Betreten des Flussbettes streng verboten“ war auf den Schildern ebenfalls zu lesen. Nun sollen diese aber wieder abgebaut werden, wie Gerhard Pfitzmaier informiert.
Er hatte vorab die Maßnahme mit den Wasserbausteinen mit der Flussmeisterstelle des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth besprochen. Da es sich bei der „Münsterer Alten“, die auf dem Gemeindegebiet von Thierhaupten (Landkreis Augsburg) entspringt und nahe des Rainer Stadtteils Oberpeiching schließlich in den Lech mündet, um ein Gewässer Dritter Ordnung handelt, sei der Unterhalt Aufgabe der Kommune.
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