
Der Donauwörther Fastenprediger ist derzeit ohne Auftrag

Plus Johann Engelschall, der sonst als Bruder Hans in Auchsesheim derbleckt, hat coronabedingt heuer Pause. Was er 2022 plant.
So ein klein wenig ist Johann Engelschall der Maxi Schafroth Donauwörths. Seit sechs Jahren schlüpft er in die Rolle des Fastenpredigers beim Starkbieranstich der Engagierten Bürger Donauwörths (EBD) im immer brechend vollen Saal des Gasthauses Hoser. Nun muss er in diesem Jahr pausieren, „wo es doch so wunderbare Themen gegeben hätte“. Coronabedingt hatten die Veranstalter den Starkbieranstich schon früh abgesagt.
Normalerweise, so berichtet Engelschall, habe er immer im Herbst damit begonnen, an der Fastenpredigt in seiner Rolle des Bruders Hans zu schreiben und zu feilen. „Über das Jahr haben sich interessante Themen angesammelt.“ Die Donauwörther Zeitung lese er mit großer Aufmerksamkeit „und selektiv“.
Themen hätte es in und um Donauwörth genug gegeben
Die Mohrengasse, die Kapriolen ums Tanzhaus, die 100-Tage-Bilanz des neuen Oberbürgermeisters, aber auch die Erfahrung des Landrats und dessen „Impfausrutscher“ hätte er gerne zur Sprache gebracht, immer garniert mit dem von ihm kreierten Spruch „Orare, pensare, comunicare.“
Die Pandemie hat Engelschall nun ausgebremst. Mit ihm müssen die anderen Akteure der EBD pausieren, wie beispielsweise Hubert Gerstmeier, der mit seinen Gstanzln ebenso immer begeistert hatte, als das Starkbier schon in Strömen floss.
Den Nockherberg hat sich Engelschall natürlich angeschaut
Natürlich hat er sich den Kabarettisten Maxi Schafroth beim Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg im Fernsehen angesehen. Wenn auch alles virtuell gewesen sei, so habe ihm die Präsentation doch imponiert. Bissig und kantig sei der Schafroth gewesen, so Engelschall. Ihm selbst sei wichtig, nie unter der Gürtellinie auszuteilen. Oft habe er sich gefreut, als er auf seine Auftritte positiv angesprochen worden sei. Ob eine Fastenpredigt letztlich etwas bewirken könne, sei allerdings fraglich.
Die Rolle als Bruder Hans liegt Johann Engelschall. Er möchte nicht ausschließen, vielleicht im kommenden Jahr wieder als Fastenprediger aufzutreten, „dann aber möglicherweise unter einer anderen Flagge“.
Lesen Sie auch:
Die Diskussion ist geschlossen.