
Donauwörtherin Gertraud Löffler: Eine Frau, zwei Leidenschaften

Plus Die Physiotherapeutin aus Donauwörth verfasste einen Roman. Wie sie auf die Idee kam, wie sie Selbstzweifel besiegte und wie es mit dem Schreiben weitergeht.
Die meisten ihrer Patienten ahnen nicht, dass in Gertraud Löffler eine heimliche Leidenschaft schlummert. Sie kennen sie lediglich als Physiotherapeutin, die in ihrer beruflichen Aufgabe sich Tag für Tag den Leiden ihrer Mitmenschen widmet. In ihrer Freizeit zeigt sich dann die andere Gertraud Löffler.
Da genießt die 45-Jährige die kreative Freiheit des Schreibens. Bisher entstanden Kurzgeschichten, ein Kinderbuch, Gedichte, alles unveröffentlicht – und nun ihr erster Roman „heute wirst du gehenbleiben“.
Vier Jahre hat sie an dem Buch gearbeitet
Vier Jahre hat Gertraud Löffler an ihrem Roman mit dem rätselhaften, neugierig machenden Titel „heute wirst du gehenbleiben“ gearbeitet. „Das Schreiben nimmt mir den Deckel vom Kopf“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern. Es sei schon immer ein Traum gewesen, einen Roman zu verfassen. Am Ende sind es 374 Seiten geworden.

Darin schildert sie das Leben zweier Menschen, die sich zufällig begegnen: eines Bankangestellten, den die Krisen des Lebens beuteln, und der junge Frau Lizzy, die selbst eine Suchende ist. Beide sind kein Liebespaar und dennoch verändert ihr Zusammensein das jeweilige Leben. Es gehe darum, so Gertraud Löffler, aufzuzeigen, wie ein kleiner Anstoß manchmal genüge, um eine Kettenreaktion in Gang zu setzen, die nicht mehr aufzuhalten sei.
Der Einstieg ist ihr leicht gefallen
Die Idee zur Handlung, berichtet die Autorin, habe sie schon lange gehabt. Während des Schreibens habe sie versucht, „das Ende immer im Auge zu haben“. Doch es erging ihr wie so vielen Menschen, die sich als Autoren betätigen: „Zwischendurch sind mir immer wieder neue Nebenschauplätze eingefallen“.
Wer noch nie einen Roman geschrieben hat, möchte meinen, dass es besonders schwierig sein könnte, den Einstieg zu finden. Ist das so? „Nein, damit anzufangen, war leicht, weil ich immer schon gerne lange Aufsätze geschrieben habe“, sagt Gertraud Löffler. Einmal habe sie aber einen Hänger gehabt und eine dreimonatige kreative Pause eingelegt. „Aber ansonsten habe ich jede freie Minute, auch die Urlaube, dazu genutzt, um ans Ziel zu kommen.“
Dann kamen plötzlich Selbstzweifel
Als ihr Roman über die Sinnsuche in einer Midlifekrise noch nicht ganz fertig war, plagten sie (auch ein Schicksal von Autoren) Selbstzweifel. Kurzerhand besuchte sie eine Freundin, die schon als Lektorin gearbeitet hat. Sie las das Manuskript und befand „Mach weiter so!“ Sie sei schon sehr gespannt, welchen Ausgang die Geschichte nehme. Das sei natürlich ein Ansporn gewesen, erinnert sich Löffler.
Nun, da das Buch im Selbstverlag erschienen ist (im Buchhaus Greno in Donauwörth erhältlich), würde sich die Autorin freuen, einmal vor Publikum aus dem Roman zu lesen. Dies sei angedacht, aber angesichts der Corona-Pandemie noch ungewiss.
„Ich werde es wieder tun!“ Da ist sich Gertraud Löffler sicher. Ein neues Buch werde kommen. Die Idee dafür sei längst vorhanden, die ersten 15 Seiten sogar als Grundstock schon geschrieben. Es werde allerdings nicht wieder ein Roman werden, verrät Gertraud Löffler, sondern ein Kinderbuch.
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