
Flaute an den Tankstellen in Donauwörth und Umgebung

Plus Sprit ist teurer geworden. Deshalb ist an den Tankstellen derzeit nicht viel los. Doch die Flaute hat nicht nur mit dem Lockdown zu tun.
Die Beschränkungen im Handel und Bewegungsauflagen sorgen für eine Flaute bei den Tankstellen. „Im Januar werden wir sicherlich weniger Umsatz als im Vorjahr machen“, sagt Thomas Meyer von der Tankstelle Bavaria Petrol beim Kaufland in Donauwörth. Dazu komme, dass viele Autofahrer noch im alten Jahr „vollgetankt“ haben, um noch einen günstigeren Preis zu bekommen.
Denn zum Jahreswechsel hat es an der Zapfsäule einen deutlichen Preissprung nach oben gegeben. „Jetzt kommt das eine zum anderen“, klagt Thomas Meyer. Manche Kunden seien doch überrascht, dass der Liter Benzin jetzt plötzlich bis zu zehn Cent mehr koste. Zum Jahreswechsel hat es nämlich gleich zwei Änderungen auf einen Schlag gegeben. Die CO2-Bepreisung, die seit 2021 gilt, schlägt gleich mit mindestens sechs Cent pro Liter zu Buche. Mit dieser Abgabe will der Gesetzgeber bewirken, dass Produzenten von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid zur Kasse gebeten werden. Benzin in Verbrennungsmotoren gerät ins Visier, also wird es teurer. Die Steuer war als Konjunkturkurbel im vergangenen Jahr temporär von 19 auf 16 Prozent gesenkt worden. Diese Phase ist nun vorbei. Und somit stiegen auch die Steuern.
Manfred Rauch von Total in Donauwörth: "Bei uns ist tote Hose"
„Bei uns ist tote Hose“, sagt Manfred Rauch von der Total-Station in Donauwörth. Er befürchtet, einen Umsatzeinbruch im Vergleich zum Januar des Vorjahres um 50 Prozent. „Die Leute fahren viel weniger. Sie arbeiten im Homeoffice und benötigen ihr Fahrzeug nicht. Auch Einkaufsfahrten werden ganz offensichtlich eingeschränkt“, analysiert Rauch. Hinzu komme, dass man aus einem Hotspot-Landkreis in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt sei. Auch die Ausgangssperre spiele eine Rolle.

Wer in den letzten Tagen getankt hat, zeigte sich durchaus verwundert. Die Betreiber der Tankstellen haben ihre Kunden aufgeklärt und klargestellt, wie sie sagen, dass die steigenden Preise ihnen keinen Cent mehr bringen. Wenn weniger getankt werde, so die Feststellung bei allen Tankstellen-Betreibern, dann werde auch in den Shops weniger gekauft.
Darauf weist auch Manfred Seel hin. „Ein bisschen etwas vom Preisanstieg“ habe seine Gesellschaft geschluckt. Seel, der in ganz Schwaben Tankstellen betreibt und seinen Stammsitz in Bäumenheim hat, hofft, dass die Menschen nach der Pandemie wieder mehr Bewegungsfreiheit haben. Dann würde die Nachfrage nach Kraftstoff wieder anziehen. Derzeit aber würden Autos zum Pendeln und Reisen kaum noch gebraucht. Dass die Preise steigen werden, sei vielen Kunden bekannt gewesen. Vor Silvester sei entsprechend gut getankt worden. Trotzdem werde man das Jahr 2020 wohl mit einem Minus von 20 Prozent abschließen.
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