Dass der Angeklagte am Ende des Verhandlungstages wütend ist, kann man nicht übersehen. „Ihnen kann das ja egal sein“, giftet er die Staatsanwältin an. „Sie bringen halt gerne Leute vor Gericht wegen erfundener Sachen. Ich kann jetzt schauen, was man mir in der Haft aufdrückt.“ Sein Verteidiger Jörg Sklebitz hebt die Hand leicht an, um ihn zu beruhigen. Gerade eben hat die Richterin entschieden, dass der Prozess gegen den 27-Jährigen wegen Drogenhandels im Gefängnis Kaisheim ausgesetzt wird. Damit muss der Häftling weiter auf sein erneutes Urteil warten. Doch auch für die Staatsanwaltschaft gäbe es allen Grund, unzufrieden zu sein.
Kaisheim