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Landkreis Donau-Ries
16.08.2020

So wird der Wald im Donau-Ries fit für die Zukunft

Noch dominieren in den Wäldern, wie hier in Mertingen, Fichtenbestände, jedoch ein Umbau ist dringend erforderlich: Eichen, aber auch andere weitaus exotischere Bäumen sollen die Fichten ablösen.
Foto: Bissinger

Plus Waldbesitzer kämpfen einmal mehr gegen den Borkenkäfer. Das ist aber nicht die einzige Herausforderung in diesem Jahr. Wie die Situation verbessert werden soll.

„Da muss ich sofort anrufen“, sagt Mertingens Waldbeauftragter Paul Sailer. Stefan Wurst, Förster der Waldbesitzervereinigung (WBV) Nordschwaben, hat ihn gerade auf eine Fichtenfläche aufmerksam gemacht, die offensichtlich der Borkenkäfer stark angegriffen hat. Grüne Nadeln jedenfalls sind nicht mehr zu erkennen. „Das war vor einer Woche noch anders“, staunt Paul Sailer. Nun ist Eile geboten: Das „Käferholz“ muss so schnell wie möglich aus dem Mertinger Wald, um ein Übergreifen auf noch gesunde Bäume zu verhindern.

Einen halben Kilometer vom Wald entfernt hat die Erzeugergemeinschaft einen Sammelplatz angelegt. Dorthin bringen die Waldbauern die geschädigten Stämme, „weit genug weg vom Forst“. Denn es sei nicht anzunehmen, dass die kleinen, so schädlichen Käfer diese Strecke zurücklegen können. Isolation ist angesagt. Fast fühlt man sich an Corona erinnert.

Es wird weiter Regen benötigt

Die Schäden im Mertinger Wald waren schon größer. In diesem Jahr hielten sie sich noch in Grenzen, erklärt Sailer. Den Regen zuletzt brauchten die 600 Hektar Waldfläche dringend – aus dieser Sicht dürfte es gerne noch mehr sein. Mit vereinten Kräften, so Wurst, seien alle Waldbauern in Mertingen engagiert, um den Wald in einem pfleglichen Zustand zu halten.

Sie haben fast eine Verpflichtung, ging der Wald doch einst 1603 durch eine Schenkung der Gräfin Hilaria von Lederstatt am Schellenberg an die Gemeinde Mertingen. 1704 erfolgte dann eine Aufteilung an die Mertinger in 119 Teilen. Inzwischen hat sich die Situation grundlegend geändert: 250 private Waldbesitzer kümmern sich um 500 Parzellen, dazu gibt es einen Gemeinde-, einen Kirchen- und einen Großprivatwald.

Nadelholz hat die Oberhand gewonnen

Auch die Struktur der Bäume hat sich gewandelt, „ein Nachteil“, weiß Stefan Wurst. Schnellwachsendes Nadelholz hat die Oberhand gewonnen. „Ein sehr fichtenlastiger Wald mit vielen verschiedenen Waldbesitzern“ – das sei die Herausforderung. Stürme und Borkenkäfer haben den Bäumen stark zugesetzt. Mehrere Waldgrundstücke sind bereits freigeräumt worden. Eigentlich nichts Besonders. Bei genauerem Hinsehen dann aber doch: Denn genau hier hat der „Umbau“ im Mertinger Wald begonnen.

Stefan Wurst (links) und Paul Sailer begutachten Neupflanzungen.
Foto: Bissinger

Fachleute wie Wurst nennen die Fichtenbestände mittlerweile „labil“. Trockenheit schwäche die Bäume und ermöglichten den Borkenkäfern einen Angriff. Es sei ökologisch wichtig, die alten Fichten durch Nadel- und Laubholz zu ersetzen. „Das ist ein Modellprojekt“, ordnet Wurst die Bedeutung ein. Hunderte Stieleichen wurden in den stark verdichteten Boden gepflanzt. Fichten können dort schwer wurzeln, Eichen schon eher. Bis die Pflänzchen zu großen Bäumen heranwachsen wird einige Jahre in Anspruch nehmen. „Aber wir wollten hier am Eingang zum Mertinger Forst ein Zeichen setzen und zeigen, wie der Waldumbau funktioniert“, sagt Wurst.

Die WBV betreut den Gemeindewald seit sieben Jahren

Seit sieben Jahren wird der Gemeindewald in Mertingen durch die Waldbesitzervereinigung Nordschwaben betreut. Die Ansprüche an den Wald wachsen. Das sagen Fachleute und verweisen darauf, dass seine Bedeutung auch für die Erholungssuchenden steige. Nicht nur in Mertingen lachen die Waldbauern, wenn sie von den neuesten Trends aus Münchner Nobelrestaurants hören: Dort sind gebratene Zapfen, frittierte Flechten und Latschenpesto derzeit ein Renner.

„Retten neue Baumarten den Wald?“, fragt Wust, um die Frage gleich selbst zu beantworten: „Die Eiche bleibt unser Stammkapital.“ Die Plage mit den Schädlingen beschleunigt den Waldumbau, müssen die angefressenen Bäume doch dringend aus dem Wald. Dass die Natur dies regelt und sich die Plage von selbst erledigt, glauben die Forstwirte längst nicht mehr.

Ein Experiment in Nördlingen?

Für einen wesentlich radikaleren Umbau der Wälder plädiert Werner Vonhoff. Der Nördlinger ist Naturschutzbeauftragter im Ostalbkreis. Er ist überzeugt, dass „unsere Wälder durch die Klimaveränderung ganz neue Baumarten benötigen“. Als Beispiele nennt er die Zerreiche, die Esskastanie, den Blauglockenbaum oder die Libanon-Zeder.

Große Stücke hält er auch von der Douglasie, die einerseits der Trockenheit trotzen, aber auch Kohlendioxid binden könne. Vonhoff würde gerne im Stiftungswald in Nördlingen, den er 30 Jahre lang betreut hat, eine Waldfläche umgestalten. Noch ist er auf der Suche nach einem Waldbesitzer, der sich auf das Experiment einlässt. Vonhoff bietet eine wissenschaftliche Begleitung an.

Zu viel Material auf dem Holzmarkt

„Die Wasserknappheit macht den Bäumen zu schaffen“, verdeutlicht WBV-Geschäftsführer Stefan Wurst. Die Brennholzvermarktung sei nicht mehr so einfach wie noch vor Jahren. Es sei zu viel Material auf dem Markt, auch aus dem Ausland. Immer wieder würden Stürme zu einem Überangebot führen, wenn plötzlich ein enormer Holzanfall zu bewältigen sei.

Der Borkenkäfer nistet sich unter die Rinde geschwächter Bäume.
Foto: Bissinger

Betrachte man ganz Deutschland, so ist nach Ansicht der Experten der Zustand des Forsts in Nordschwaben „nicht so schlecht“. Im Vergleich zu allen anderen Regionen in Bayern habe der Regierungsbezirk im vergangenen Jahr besten Waldzustand aufweisen können.

Regelmäßige Inventurpunkte

Die wirkliche Problemzone, das sei der Norden des Freistaates. Dort versickere der wenige Regen schnell und nehme die Anzahl der trockenen und heißen Sommer zu, bestätigt Forstbereichsleiter Peter Birkholz vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung in Nördlingen. Bei der jährlichen Erhebung werden auch Schäden erfasst, die durch Pilze und Insekten, Sturm, Hagel und Trockenheit verursacht worden sind. „Das ist kein willkürlicher Gesundheitscheck“, verdeutlicht Birkholz. Es gibt immerkehrende Inventurpunkte, an denen bestimmte, vorher festgelegte Waldbäume beobachtet, vermessen und notiert werden.

„Ein Käferweibchen legt hundert bis 150 Eier pro Vegetationsperiode, was 100.000 Nachkommen mit Jungkäfergeneration und Geschwisterbruten ergibt“, rechnet Stefan Wurst vor. Und Paul Sailer fügt an: „Wir versuchen mit sauberer Waldwirtschaft das Problem in den Griff zu bekommen.“

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