
Radiusregel: Wie die Polizei kontrolliert

Bestimmungen sind noch „theoretisch“
Der Corona-Inzidenzwert im Landkreis Donau-Ries liegt seit vergangenem Montag über 200. Schwabenweit ist es der einzige Kreis, in dem sich die Bürger an die Radiusregel halten müssen. Für touristische Ausflüge darf nicht weiter als 15 Kilometer gefahren werden. Einkaufen oder der Weg zur Arbeit ist weiter möglich.
Herr Roßmanith, seit Anfang der Woche gilt für den Landkreis als Corona-Hotspot die 15-Kilometer-Beschränkung, wonach sich Menschen nur 15 Kilometer von ihrem Stadtgebiet entfernen dürfen. Was ist bisher die Bilanz der Polizei Donauwörth?
Bisher haben wir keine Erkenntnisse. Wir haben noch keine Verstöße festgestellt, für welche das Landratsamt Bußgelder verhängen könnte. Die Donauwörther, die woanders hinfahren, erwischen aber auch nicht wir, sondern die Polizeiinspektionen vor Ort. Die Donauwörther Kollegen können nur Herreisende kontrollieren – ob diese aus Hotspots kommen, für welche die 15-Kilometer-Regelung gilt und ob sie deshalb überhaupt einen touristischen Tagesausflug machen dürfen.
Wie kann die Polizeiinspektion Donauwörth überhaupt die 15-Kilometer-Regelung kontrollieren?
Das ist momentan alles noch eine sehr theoretische Vorgabe. Außer touristische Tagesausflüge über den Umkreis von 15 Kilometern ist alles erlaubt. Und ob die Menschen immer wahrheitsgemäß angeben werden, dass sie gerade einen sogenannten touristischen Tagesausflug machen? Das wird sich zeigen. Während dem ersten Lockdown haben viele Ex-Frauen bei uns angerufen und uns über Verstöße des ehemaligen Partners informiert. Autofahrer werden manchmal mit dem Handy am Ohr erwischt, sind zu schnell unterwegs oder bauen einen Unfall – im Gespräch mit den Beamten kommt dann manchmal raus, dass sie eigentlich nur einen Ausflug unternehmen oder es überhaupt keine plausible Erklärung gibt. (sukl)
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