Spannung mit witzigen Dialogen garniert
"Totgesagte leben länger", sagt ein Sprichwort. Und wenn das irgendwo seine Gültigkeit hat, dann gilt das für das gedruckte Buch. Daran ändert auch die andere Erscheinungsform als Hörkassette nichts. Eine besondere Spezies allerdings schießt seit einigen Jahren besonders ins Kraut - der Alpenkrimi.
Und da präsentierte das Buchhaus Greno in Donauwörth mit Nicola Förg im Rahmen der "Herbstzeitlese" "die Mutter" dieses Genres.
Voll besetzt sind bei der Autorenlesung die Stühle, erwartungsfroh das Publikum. Und Nicola Förg enttäuscht nicht. Zum "Warm-up" zunächst eine kuriose Weihnachtsgeschichte, in der eine brave Ehefrau aufgrund merkwürdiger Umstände ihren geliebten Mann zunächst für einen potenziellen Ehebrecher, dann für einen Serienkiller hält, der sich auf Auftragsmorde spezialisiert hat. Und die Moral von der Geschicht - lies' die SMS deines Partners (heimlich) nicht.
Überhaupt, hinter all den Leichen, dem frommen Entsetzen über das schreckliche Geschehen im Allgäu und Oberbayern liegt bei der Autorin stets ein Hauch von Ironie, ein gewisses Lächeln. Zu typisch die skizzierten Personen, man spürt ihre Liebe zum Land und zu den Menschen, über die sie schreibt. Und das gilt natürlich auch in besonderem Maße für ihr neues Werk, "Mord im Bergwald".
Da wird im Wilden Karwendel die Leiche eines jungen Mannes gefunden, Landwirt im Werdenfelser Land. Es geht mitten hinein in die Auseinandersetzung um den fairen Preis für Milch, aber auch um moderne Landwirtschaft. Zwei Komissarinnen ermitteln, Irmi Mangold und Kathi Reindl aus Garmisch-Partenkirchen. Der Tote hat einen Zwillingsbruder bei den Gebirgsjägern. Beide gleichen sich aufs Haar. Der Vorsitzende der Alpenvereinssektion, Peter Orlowski, mischt genauso mit wie die schöne Verlobte des Opfers, Meike.
Neue Überraschungen
Natürlich wird der Täter zum Schluss gestellt und der Gerechtigkeit zugeführt (wie es sich in einem deutschen Alpenkrimi gehört), aber der Weg bis zur Lösung des Falles birgt immer wieder neue Überraschungen für den Leser.
Ein durchgehendes Vergnügen sind die witzigen Dialoge, die die spannende Lektüre zu einem wahren Lesevergnügen machen. Man freut sich auf das nächste Abenteuer der beiden Komissarinnen.
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