Tagespflege: Millionenprojekt wird in Wemding umgesetzt
Monika Million gibt nach 14 Jahren die Geschäftsführung der Wemdinger Caritas-Sozialstation ab. Der Verein muss nun ohne sie ein ein Millionenprojekt stemmen.
Mit mehrmonatiger Corona-Verzögerung konnte nun – mit ausreichend Abstand – die Mitgliederversammlung der Wemdinger Caritas-Sozialstation in der Stadthalle abgehalten werden. Dabei wurde ausführlich das Projekt Tagespflege vorgestellt, das der Verein im kommenden Jahr umsetzen möchte. Zudem konnte die bereits im Frühjahr ausgeschiedene langjährige Geschäftsführerin Monika Million in einem passenden Rahmen verabschiedet werden.
Gebäude wird nach Schwester Verecunda benannt
Den Einstieg in das Projekt Tagespflege habe man intern lange diskutiert, erinnerte Vorsitzende Gerda Trollmann. Ausführlich zeigte sie auf, was kommendes Jahr im Gebäude in der Zechstraße sowie im Außenbereich entstehen soll. Die Stadt Wemding hat für das Zwei-Millionen-Vorhaben bereits eine Unterstützung von 190 000 Euro zugesagt. Verschiedene Förderanträge würden jedoch erst im Herbst entschieden, deswegen können die Arbeiten erst 2021 beginnen. Bis dahin werde man die Maßnahme möglichst gut vorbereiten, so Trollmann. Applaus gab es für die Bekanntgabe, das Gebäude nach der in Wemding immer noch gut bekannten Schwester Verecunda Vogler zu benennen.
Auch auf weitere Punkte ging die Vorsitzende in ihrem Bericht ein. So habe man 2019 erstmals ein Betriebsergebnis von über einer Million Euro verbucht. Mit 43 Mitarbeitern sei man aktuell gut aufgestellt, ab 1. September werde man auch selbst in der Ausbildung von neuen Fachkräften aktiv. Mit Michael Fischer habe man eine optimale Nachfolgelösung für Geschäftsführerin Monika Million gefunden. Bei der Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) konnte die Sozialstation wieder die Bestnote 1,0 erreichen. Das Pflegeteam war 2019 zu über 75 000 Hausbesuchen unterwegs und legte dabei mehr als 150 000 Kilometer mit den Fahrzeugen zurück. Trollmann: „Großer Dank an das gesamte Team und großen Respekt vor der geleisteten Arbeit.“
Bisher keine Corona-Infektionen
Die Corona-Pandemie habe auch die Caritas-Sozialstation getroffen und vor neue Herausforderungen gestellt, so die Vorsitzende. Glücklicherweise habe sich niemand aus dem Kreis der Mitarbeiter infiziert und auch bei den Patienten kam es nur zu vereinzelten positiv getesteten Personen. Trollmann bedankte sich für die zahlreichen Masken, welche die Sozialstation über Spenden erhalten habe.
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen des Vorstands ergaben sich kaum Veränderungen. Nach sechs Jahren im Amt hatte Schriftführerin Renate Mieling-Seefried erklärt, nicht mehr antreten zu wollen. Als Nachfolgerin kandidierte Brigitte Knoll, die bei einer Enthaltung gewählt wurde.
Ebenfalls ohne Gegenstimme sprach die Versammlung erneut der Vorsitzenden Gerda Trollmann, ihrer Stellvertreterin Monika Vogel sowie den Kassenprüfern Simone Aurnhammer und Franz Reichherzer das Vertrauen aus. Bürgermeister Dr. Martin Drexler, der als Wahlleiter fungierte, hatte zuvor das Engagement von Trollmann ausdrücklich gewürdigt: „Sie lebt für ihre Tätigkeit.“
Zum Ende wurde es emotional: Vorsitzende Trollmann verabschiedete die langjährige Geschäftsführerin Monika Million, die bereits zum 30. März in den Ruhestand ging. In den vergangenen Wochen sei eine Feier jedoch nicht möglich gewesen. Million war seit September 1998 bei der Sozialstation beschäftigt, im Februar 2006 übernahm sie die Position der Geschäftsführerin. In diesen 14 Jahren habe sich viel getan, so Trollmann. Eines sei jedoch immer gleich gewesen, meinte sie an Million gerichtet: „Auf dich konnte man sich stets verlassen.“ Sie sei der Mittelpunkt der Sozialstation gewesen. Trollmann dankte auch im Namen der Vorstandschaft sowie der Mitarbeiter. Million selbst wünschte ihrem Nachfolger Michael Fischer viel Erfolg und dankte speziell Pflegedienstleiter Erich Grimmeis sowie seiner Vorgängerin Frieda Schiele. In gegenseitigem Vertrauen hätte man stets die besten Lösungen gefunden.
Im Namen der Pfarrgemeinde sowie auch der Stadt überreichte ihr Stadtpfarrer Wolfgang Gebert ein Präsent. Geschäftsführer Fischer bedankte sich für „ein gut bestelltes Haus“, das ihm übergeben worden sei. Nur durch diese solide Lage ist es überhaupt möglich, ein Projekt wie die Tagespflege stemmen zu können.
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