
Krebs-OP wegen Hepatitis verschoben: Betroffene erzählen vor Gericht

Plus Infizierte des Donauwörther Hepatitis-Arztes berichten im Zeugenstand über ihre Leiden jenseits der Leberentzündung. Manche sahen sich mit Vorwürfen konfrontiert.
„Ich bin doch zum Arzt gegangen, damit es mir danach besser geht und nicht schlechter“, sagte eine heute 78-jährige Rentnerin aus dem Ries als Zeugin im Gerichtssaal. Sie war eine von zwölf ehemaligen Patientinnen und Patienten eines mittlerweile 60-jährigen Narkosearztes, der sich derzeit wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Augsburger Landgericht verantworten muss. Der Mediziner hatte, wie berichtet, über Jahre hinweg immer wieder vor Operationen einen Teil des Betäubungsmittels mit einer Spritze für sich selbst abgezapft und den Narkosebehälter danach mit Wasser aufgefüllt. Dabei, so wurde es festgestellt, sei es bei rund 1700 Operationen zu über 100 Ansteckungen gekommen, deren 51 unstrittig dem damals unerkannt erkrankten Arzt angelastet werden. Nun könnte bald das Urteil fallen.
Das Beispiel der 78-jährigen Patientin mag zeigen, was die Betroffenen, die teils monatelang unerkannt hepatitiskrank waren, durchzumachen hatten. Da seien ein halbes Jahr nach der Operation im Krankenhaus Schwindel, Müdigkeit, Hautausschlag, Kälteempfinden, Krämpfe, steife Füße aufgetreten, so die Seniorin, die sich „bis dahin recht fit gefühlt“ habe. Symptome, die inzwischen deutlich schwächer geworden seien. Dann sei die Polizei erschienen und habe ihr Fragen wegen der Hepatitis-Erkrankung gestellt, eine Erkrankung, die man in der Regel durch Blutübertragung bekomme. Ob sie sich etwa Rauschgift gespritzt habe? Oder ob sie Kontakt mit anderen Männern gehabt habe – „da war ich bereits 53 Jahre verheiratet“.
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