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Gabriele Fischer gewinnt mit "Nebelzeit" Kunstpreis Donauwörth 2025

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"Nebelzeit" gewinnt den Donauwörther Kunstpreis 2025

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    Bei der Preisverleihung (von links): Laudator Norbert Kiening, Preisträgerin Gabriele Fischer und OB Jürgen Sorré.
    Bei der Preisverleihung (von links): Laudator Norbert Kiening, Preisträgerin Gabriele Fischer und OB Jürgen Sorré. Foto: Helmut Bissinger

    Vielerorts mehr als ausschließlich in Donauwörth ist Nebel ein Thema. Schon Hermann Hesse hat sich mit dem Wetterphänomen in einem Gedicht auseinandergesetzt. Möglicherweise hat er damit Gabriele Fischer inspiriert. In ihrer Zeichnung ist der Nebel, der in sanften Schwaden die Figuren umhüllt, mehr als lediglich ein visuelles Element. Die Künstlerin lässt den Betrachter in eine magische Atmosphäre eintauchen. Fischers Werk hat eine fachkundige Jury überzeugt. Das Ergebnis: Sie ist die neue Donauwörther Kunstpreisträgerin. Der Preis wurde jetzt einmal mehr im Zeughaus verliehen.

    Aber der Reihe nach: Von den 181 eingereichten Werken hatte die fünfköpfige Kunstpreis-Jury 38 Exponate angenommen. „Die Auswahl war wie immer enorm schwierig“, erklärte bei der Vernissage zur 43. Großen Nordschwäbischen Kunstausstellung im Zeughaus Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Traditionell beurteilt eine Kunstpreisjury die Werke. Von den unterschiedlichen Darstellungsformen begeistert, lenkte der OB die Gedanken auf Impulse und Motive, die Künstlerinnen und Künstler anregen: „Ereignisse, Gefühle, Landschaften oder auch Begegnungen“.

    Die Spannung war groß, wer diesmal den Donauwörther Kunstpreis gewinnt

    Die Spannung war groß, was es in diesem Jahr an zeitgenössischer bildender Kunst zu sehen gibt und was im feierlichen Moment der Enthüllung hinter dem Tuch zum Vorschein kommt, das traditionell das mit tausend Euro dotierte Siegerwerk verbirgt. Der Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) Schwaben-Nord und Augsburg, Norbert Kiening, lenkte einen intensiven Blick auf das Werk, ordnete es ein und versuchte zu verstehen und nachzuvollziehen, „was die Künstlerin zum Ausdruck bringen wollte“.

    Das prämierte Bild "Nebelzeit". Die Zeichnung überzeugte die Jury in diesem Jahr am meisten.
    Das prämierte Bild "Nebelzeit". Die Zeichnung überzeugte die Jury in diesem Jahr am meisten. Foto: Helmut Bissinger

    Gabriele Fischer stammt aus Illertissen, lebt und arbeitet in Augsburg. In Fischers Szenerie bewegen sich zwei tanzende Figuren inmitten von dichtem Nebel – und, so Norbert Kiening in seiner Bewertung, „dieser Tanz ist kein freudiger, geordneter Ausdruck von Leichtigkeit, sondern ein verzweifeltes, intensives Ringen nach Orientierung. Es ist ein Tanz des Suchens, des Verirrens und des Findens“. Kiening fragt die Betrachter, ob die beiden Körper aufeinander zugerichtet oder doch nur beziehungslos aneinander vorbeieilen. „Nebelzeit“ lasse über das eigene Sein sinnieren, weil die Figuren „in einem Moment der Zerrissenheit gefangen zu sein scheinen, in dem sie nicht wissen, ob sie sich finden oder verlieren werden“.

    „Nebelzeit“ konfrontiert mit eigenen Wahrnehmungen

    Für Kiening, der auch Vorsitzender Preisjury war, ist klar: „Mit Nebelzeit hat Gabriele Fischer eine Zeichnung geschaffen, die uns mit der eigenen Wahrnehmung von Zeit und Raum konfrontiert.“ Das Werk fordere Offenheit und Mut, auch Unsicherheiten zuzulassen, um im Nebel der Gegenwart den Tanz des Lebens zu wagen. So sei die prämierte Arbeit, von sparsamer Farbgebung geprägt, nicht nur vielschichtig, sondern auch ein Spiegelbild für das Zeitgeschehen mit einer von Umbrüchen geprägten Gegenwart.

    Gabriele Fischer hat ein Studium an der Hochschule Augsburg absolviert und als Diplom-Designerin gearbeitet, ehe sie sich in ihrem Schwerpunkt, wie sie sagt, künstlerisch dem Mensch gewidmet habe. Ihre bevorzugte Technik ist die Zeichnung: Tusche, Feder, Bleistift, Acryl, auch Aquarell kommen zum Einsatz. Ausstellungen haben sie nach Wertingen, Augsburg, Oberschönenfeld und zum Kloter Horb geführt. Ausgezeichnet wurde Gabriele Fischer bereits mehrmals, wie zum Beispiel mit dem anerkannten Ecke-Preis oder mit dem Kolleg.innenpreis des Berufsverbandes Bildender Künstler. Die musikalische Umrahmung der Feierstunde lag bei Selin Kilincer.

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