Die Bürokratie im Landratsamt Donau-Ries nimmt groteske Züge an
Plus Jeder spricht von Bürokratieabbau – oft ist allerdings das Gegenteil der Fall, wie Beispiele aus dem Landratsamt Donau-Ries eindrucksvoll zeigen. Doch es gibt Hoffnung.
Es sind gut 1000 Seiten, die Martin Müller auf den Besprechungstisch des Landrats wuchtet. 1000 Seiten, die im Grund nur einen einzigen Förderantrag darstellen. Mit diesem soll die Umrüstung zweier Häuser des Landratsamtes Donau-Ries auf LED günstiger werden. Doch der Aufwand und die Kosten dafür sind immens. Während alle Welt über die Notwendigkeit des Bürokratieabbaus spricht, türmen sich weiter die Akten in den Behörden. Fragt man nach bei den Mitarbeitern im Amt, so erntet man beim Erwähnen jenes Begriffs meist ein müdes Lächeln.
Müller hätte einiges anderes zu tun. Als Kämmerer des Landkreises ist er für die sämtliche Finanzen verantwortlich, für Haushaltspläne; dafür, alles im Blick zu behalten, was im Näheren und Entferntesten mit Geld zu tun hat. 1000 Seiten für einen LED-Förderantrag, das bringt auch einen hartgesottenen Verwalter zum Kopfschütteln. "Förderungen sind wichtig", betont Müller. Bei einer Summe an Investitionen in Höhe von 34 Millionen Euro heuer, machten staatliche Förderungen gut die Hälfte aus. Nun das große Aber: "Der Umfang an bürokratischen Anforderungen hat in den letzten Jahren massiv zugenommen", sagt Müller. Des Weiteren gebe es eine Art Förder-Dschungel, den eigentlich kein Einzelner kennen könne, sprich: Jedes Jahr wird eine Unzahl neuer verschiedener Förderprogramme von Bund und Land aufgelegt. Gut 1000 solcher Programme gibt es momentan für Kommunen und Kreise. Landrat Stefan Rößle sagt dazu, dass niemand in den bayerischen Kreisbehörden sämtliche Töpfe kennt. Deswegen werde auf Landesebene über eine eigene Stelle nachgedacht, die den Kommunen und Landratsämtern hierbei zur Seite steht. Ein weiteres Büro zum Zurechtkommen mit der Bürokratie also.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
Am besten keinen Antrag auf Förderung stellen. Erstens bekäme man eh nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten und zweitens kann man so machen wann und wie man will und hat die Chance ohne dauernde Regelungen, Nachfragen, Umwege und Nachweise irgendwann ans Ziel zu gelangen.