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Eishockey: „Darauf kann man mehr als stolz sein“

Eishockey

„Darauf kann man mehr als stolz sein“

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    Dass Deutschland die Silbermedaille im Eishockey gewonnen hat, zählt zu den größten Überraschungen der gerade zu Ende gegangenen Olympischen Spiele in Südkorea. Das Turnier haben natürlich auch die Waldseebiber Monheim, der einzige offizielle Eishockey-Klub im DZ-Verbreitungsgebiet, mit großem Interesse verfolgt.
    Dass Deutschland die Silbermedaille im Eishockey gewonnen hat, zählt zu den größten Überraschungen der gerade zu Ende gegangenen Olympischen Spiele in Südkorea. Das Turnier haben natürlich auch die Waldseebiber Monheim, der einzige offizielle Eishockey-Klub im DZ-Verbreitungsgebiet, mit großem Interesse verfolgt. Foto: Kneffel, dpa

    Es läuft bereits die letzte Spielminute, bei einer 3:2-Führung ist der Sieg zum Greifen nahe. Dann aber schlägt es doch noch im eigenen Tor ein, der späte Ausgleich. „Das war richtig bitter“, berichtet Holger Rosenwirth. Die Rede ist dabei aber nicht vom olympischen Eishockey-Finale, sondern vom Spiel der Waldseebiber Monheim gegen die Polarfüchse Augsburg. Dieses Duell in der „Datschiburger Eishockey Liga“ (DBEL), einer Hobbyrunde, fand am Sonntagabend auf der Bahn II des Augsburger Eisstadions statt. Während sich die Kontrahenten hier mit einem 3:3-Unentschieden trennten, war es rund 14 Stunden zuvor in Südkorea in die Verlängerung gegangen. Dort setzten sich die Olympischen Athleten aus Russland gegen die deutsche Nationalmannschaft schließlich mit 4:3 durch.

    Das dramatische Endspiel um Olympia-Gold verfolgte Rosenwirth – wie praktisch alle seiner Teamkollegen – zuhause vor dem Fernseher. „Ein Pflichttermin“ für den Monheimer. Dass es trotz des Treffers zum 3:2 für Deutschland in der 57. Spielminute nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat, bezeichnet Rosenwirth als sehr schade. „Zumal wir ja danach auch noch eine Überzahlsituation hatten, aber dann fällt 55 Sekunden vor dem Ende dieser blöde Treffer zum 3:3.“

    In Russland oder Kanada ein anderer Stellenwert

    Dass es die deutsche Auswahl aber überhaupt soweit geschafft hat, sei schon ein überragender Erfolg. Rosenwirth: „Damit konnte ja keiner rechnen, gerade nach den ersten Spielen im Turnier. Dass es am Ende Silber geworden ist, darauf kann man mehr als stolz sein. Wer weiß, wann oder ob wir es noch einmal erleben, dass Deutschland im olympischen Finale steht.“ Schließlich besitze Eishockey in Ländern wie Russland oder Kanada einen ganz anderen Stellenwert als hierzulande. „Bei uns in der Region ist das eine Randsportart, da sieht es auch mit dem Nachwuchs nicht so toll aus“, weiß der Vorsitzende der Waldseebiber, die sich 2010 als offizieller Verein gegründet hatten.

    Da man auf das passende Wetter angewiesen und der Natureisplatz in Wemding – dort trainieren die Waldseebiber – dadurch nicht permanent zur Verfügung steht, müssen sich Rosenwirth und seine Mitstreiter oft nach Alternativen umsehen. Die nächsten Eisstadien sind 60 bis 70 Kilometer entfernt. „Die Zeit für die Fahrt und die Kosten für die Miete nimmt man nicht immer in Kauf.“ Deshalb glaubt er auch nicht, dass die Silbermedaille der deutschen Nationalmannschaft in der Region für einen Aufschwung der Sportart Eishockey sorgen wird. Der Platz in Wemding sei zwar am Sonntag richtig voll gewesen, „aber wirklich regelmäßiges Trainieren ist bei uns eben nur schwer machbar“. Wenn es aber möglich ist, dann genießen die Waldseebiber die Zeit auf dem heimischen Eis. „Es macht einfach superviel Spaß“, so Rosenwirth.

    Die Saison in der DBEL ist für die Monheimer übrigens am Wochenende mit dem Remis gegen die Polarfüchse zu Ende gegangen. Die Mannschaft belegt aktuell Rang sechs im Neunerfeld, wobei einige Vereine noch Spiele zu absolvieren haben. Dass es zum Abschluss gegen Augsburg trotz der Führung kurz vor Schluss nicht zu einem Erfolg gereicht hat, haben die Waldseebiber doch noch gut weggesteckt. „Im ersten Moment waren wir richtig enttäuscht. Aber nach einem gemütlichen Bierchen ist es schon wieder gegangen“, scherzt Rosenwirth. Ähnlich ging es ja offenbar auch dem deutschen Team in Südkorea: Das deutsche Haus hatte extra für die Silbermedaillengewinner noch geöffnet, bei ausgelassener Stimmung sowie Bier und Champagner soll der Frust dann doch relativ schnell vergessen worden sein ...

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