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Fußball: „Der TSV Rain ist mittlerweile mein Herzensverein“

Fußball

„Der TSV Rain ist mittlerweile mein Herzensverein“

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    Fabian Triebel nach dem Relegationserfolg über die DJK Gebenbach vor zwei Wochen.
    Fabian Triebel nach dem Relegationserfolg über die DJK Gebenbach vor zwei Wochen. Foto: Szilvia Izsó

    Exakt zwei Wochen nach dem entscheidenden Relegationsspiel gegen die DJK Gebenbach und dem geglückten Einzug in die Regionalliga startet der TSV Rain am Samstag in die Vorbereitung auf die neue Saison. Ehe es auf den Platz geht, steht am Vormittag ein Empfang im Rathaus auf dem Programm, abends feiert die Mannschaft noch einmal im internen Kreis. Der einzige Spieler im Kader, der alle drei Aufstiege miterlebt hat, ist Kapitän Fabian Triebel. Seit 2010 kickt der 28-Jährige, der aus Oberndorf stammt und mittlerweile mit Freundin und Töchterchen in Ziertheim (Landkreis Dillingen) wohnt, bereits beim TSV. Der Kapitän ist damit zugleich der dienstälteste Akteur der Rainer. Zum Trainingsauftakt sprach die DZ mit Triebel über die abgelaufene Saison, der Unterschied zwischen Bayern- und Regionalliga sowie den neuen Trainer Alexander Käs.

    Beginnen wir mit einem Blick zurück. Wie bewerten Sie die Relegation? Zunächst gab es ja das Scheitern gegen den SV Heimstetten (1:1 und 1:2), dann den Erfolg über die DJK Gebenbach (2:0, 0:1).

    „Schönes Spielen war zweitrangig“

    Triebel: Gegen Heimstetten haben wir richtig guten Fußball gespielt und hätten nach den zwei Spielen den Aufstieg eigentlich verdient gehabt. Wir wollten es natürlich gleich in der ersten Runde packen. Gegen Gebenbach war die Erwartungshaltung dann eine ganz andere, auch weil uns extrem viele Spieler gefehlt haben. Dann haben wir es im Hinspiel aber super gemacht und 2:0 gewonnen. Und plötzlich spielt der Kopf wieder eine Rolle, da wir jetzt wieder etwas zu verlieren hatten. Im Rückspiel war schönes Spielen dann zweitrangig, wir wollten erfolgreich sein. Die Mannschaft hat sich den Aufstieg erkämpft. Es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, dass wir so einen breiten und ausgeglichenen Kader haben.

    Wie sind denn die Feierlichkeiten abgelaufen?

    Triebel: Zunächst waren wir recht lange am Sportplatz und im Sportheim. Danach ging es mit dem Bus auf das Brauereifest in Baar. Ein Teil ist dort den ganzen Abend geblieben, andere sind noch weiter zu Andreas Götz nach Ingolstadt. Er hatte an dem Tag seinen 30. Geburtstag.

    Die Pause war mit zwei Wochen sehr kurz. Kann man da überhaupt abschalten?

    Triebel: Dass man vom Kopf her abschaltet, ist in der Tat schwierig. Die Eindrücke sind noch so präsent, es war ja auch wirklich nervenaufreibend. Aber ein bisschen kann man immer runterkommen, indem man mal etwas anderes macht außer Fußball: mehr Zeit mit der Familie verbringen oder etwas mit Freunden unternehmen. Die Pause hat also auf jeden Fall gutgetan – wobei nach dem geschafften Aufstieg ohnehin die Freude überwiegt, dass man sich jetzt wieder auf eine neue Herausforderung vorbereiten kann.

    2012 kam der TSV als Tabellenfünfter dank einer Strukturreform in die Regionalliga Bayern, 2015 als Meister, nun über die Relegation. Kann man die drei Aufstiege irgendwie vergleichen?

    „Wir mussten uns den Erfolg hart erarbeiten“

    Triebel: Nein, gar nicht. Jeder Aufstieg für sich ist etwas Besonderes. Das erste Mal war es ein Geschenk des Verbands. Beim zweiten Mal hatten wir eine überragende Mannschaft mit einem 80-Tore-Sturm, da hat kein Weg an uns vorbeigeführt. Heuer wussten wir auch, dass wir gut sind. In der Hinrunde haben wir es aber nicht so auf den Platz gebracht. Vielleicht hatten wir anfangs noch zu knabbern an der verlorenen Relegation gegen Memmingen letztes Jahr. So mussten wir uns den Erfolg heuer hart erarbeiten, dabei hat die Mannschaft wirklich Tolles geleistet.

    Was ist aus Ihrer Sicht der größte Unterschied zwischen Bayern- und Regionalliga?

    Triebel: In der Bayernliga gibt es Mannschaften, die spielerisch stark sind, andere kommen mehr über das Körperliche. In der Regionalliga verfügen aber eigentlich alle Vereine über eine Kombination aus beidem. Da tut man sich dementsprechend schwerer, wenn man im einen Bereich mehr investieren muss, um das andere vielleicht etwas ausgleichen zu können.

    Also dürfte das Saisonziel eindeutig Klassenerhalt lauten.

    Triebel: Ziele gibt bei uns generell nicht der Kapitän aus, sondern immer die Mannschaft geschlossen. Es ist auch wichtig, dass alle daran glauben. Beim Auftakt jetzt am Wochenende werden wir sicher über eine Zielsetzung sprechen. Aus meiner Sicht ist der Klassenerhalt in der Regionalliga für einen Verein wie den TSV Rain aber immer ein Riesen-Erfolg. Ich persönliche würde mir noch wünschen, dass wir wieder mehr Zuschauer haben. Wir haben eine charakterlich einwandfreie Mannschaft, die hätte oft ein größeres Publikum verdient. Es wäre schön, wenn sich die Menschen in der Umgebung über eine Regionalligamannschaft freuen und das wieder verstärkt annehmen.

    Mit Alexander Käs gibt es ab sofort einen neuen Trainer, der gerade mal 26 Jahre alt oder eher jung ist. Wie ist Ihr Verhältnis?

    „Er ist sicher auch mit Herzblut dabei“

    Triebel: Wir kennen uns aus der Zeit, als er die Zweite Mannschaft in Rain trainiert hat. Allerdings weiß ich deswegen nicht, wie er fußballerisch tickt. Aber ich bin von seiner fachlichen Kompetenz absolut überzeugt. Er ist sicher auch mit Herzblut dabei als junger Trainer, der aus der Region kommt. Das Wichtigste ist aber immer das Zusammenspiel Mannschaft – Trainer. Und ich glaube, dass wir das gemeinsam gut hinbekommen werden.

    Sie selbst sind schon seit 2010 beim TSV Rain, haben in dieser Zeit über 250 Partien für den Verein absolviert. Können Sie sich überhaupt vorstellen, noch einmal ein anderes Trikot zu tragen?

    Triebel: Der TSV Rain ist mittlerweile mein Herzensverein. Hier möchte ich solange es geht so hoch wie möglich speilen. Aber da schaue ich eigentlich auch nur von Saison zu Saison. Ich habe ja Lehramt für Gymnasium mit der Fächerkombination Mathe und Sport studiert und starte im Frühjahr wahrscheinlich mit dem Referendariat. Da muss ich erst einmal abwarten, wo hin es mich verschlägt. Es ist aber so, dass mich aktuell kein anderer Verein reizt.

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