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Rollstuhlbasketball: Schmerzhafter Stillstand

Rollstuhlbasketball

Schmerzhafter Stillstand

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    Ein Bild aus dem Jahr 2019, als die Welt für die Pandas (weiße Trikots) noch in Ordnung war. Doch dann kam Corona: Wegen der Pandemie können die Donauwörther Rollstuhlbasketballer seit Langem ihrem Hobby nicht mehr nachgehen. Dieses Problem haben freilich viele Sportarten – hier leidet aber neben dem Sportlichen auch der inklusive Ansatz.
    Ein Bild aus dem Jahr 2019, als die Welt für die Pandas (weiße Trikots) noch in Ordnung war. Doch dann kam Corona: Wegen der Pandemie können die Donauwörther Rollstuhlbasketballer seit Langem ihrem Hobby nicht mehr nachgehen. Dieses Problem haben freilich viele Sportarten – hier leidet aber neben dem Sportlichen auch der inklusive Ansatz. Foto: Szilvia Izsó (Archivbild)

    Rollstuhlbasketball ist, auch mit Blick auf die Gesellschaft, ein echter Vorzeigesport. Inklusion wird dort auf dem Parkett sowohl auf olympischer als auch auf regionaler Ebene regelmäßig gelebt. Das liegt daran, dass der Sport sowohl von Menschen mit verschiedenen Behinderungen, aber auch von Menschen ohne Behinderung ausgeübt werden kann. Der Sport ist zudem taktisch und athletisch durchaus anspruchsvoll. Zu sehen ist er allerdings hierzulande während der Corona-Pandemie schon lange nicht mehr. In Donauwörth durchlebt das Team des Behinderten- und Versehrtensportvereins (BVSV) Donauwörth, die Pandas, wie zahlreiche andere Amateurvereine aktuell eine sehr schwere Zeit.

    Weil es bereits einige Zeit her ist, dass die Sportler und Sportlerinnen mit ihren speziellen Rollstühlen auf dem Parkett unterwegs waren, kann Pia Schüller auch keine Erfolge vermelden. Sie ist Vorsitzende des BVSV und die Abteilungsleiterin bei den Rollstuhlbasketballern. Schüller sagt: „Im vergangenen Jahr wurde die Saison abgesagt, und dann fand im Jahr 2021 auch gar nichts statt. Wir haben in den unteren Ligen heuer keine Turniere gespielt.“

    Als Lichtblick galt bis jetzt, dass ein Saisonstart auf Januar terminiert wurde. Doch mit den aktuellen Entwicklungen der Pandemie schwindet die Hoffnung rapide, dass dann wieder gespielt wird. Die Abteilungsleiterin der Donauwörther Rollstuhlbasketballer glaubt jedenfalls nicht daran: „Ich denke nicht, dass das funktioniert. Mit der 2G-plus-Regel für alle Beteiligten in der Halle wird das sehr schwierig. Wir warten derzeit eigentlich auch nur darauf, dass eine Absage kommt“, erklärt Schüller. Es wäre ein weiterer Rückschlag, der für Tristesse bei allen Freunden des Rollstuhlbasketballs führen würde. Teilweise sei zwar heuer ab Juni trainiert worden, allerdings „ist es nicht richtig gelaufen“, resümiert die Verantwortliche.

    Aus privaten Gründen hätten dann auch noch zwei Aktive aufgehört. Generell sei die Personalsituation angespannt. Das sei auch so bei anderen Vereinen, mit denen man in Kontakt stehe, sagt Schüller: „Es ist überall ein bisschen dasselbe. Einige möchten ihre Familien schützen und verzichten deshalb darauf zu kommen. Andere sind noch nicht geimpft.“

    Auch das Testen sei derzeit ein Grund dafür, dass nicht trainiert werde. Aktuell sei ein Schnelltest für das Training notwendig, der nicht älter als 24 Stunden ist. „Wir trainieren normal um 19.30 Uhr. Dann rechtzeitig noch ein Testzentrum zu finden, wenn man berufstätig ist, wird für viele schwer“, so die Vorsitzende des BVSV. Nun herrscht weiter Stillstand im sportlichen Bereich.

    Schüller erklärt: „Wir haben gerade mehr oder weniger alles abgesagt. Auch die anderen Aktivitäten in unserem Verein, wie Gymnastikgruppen oder Tischtennis, finden gerade nicht mehr statt. Da bricht gerade leider einiges auseinander.“ Bei den Rollstuhlbasketballern kommt noch erschwerend hinzu, dass die Personaldecke sowieso dünn ist. „Wenn alle fit und gesund sind, kommen wir auf sieben Sportler. Und wenn dann noch ein oder zwei krank sind, wird es sehr schwer“, beklagt Schüller. Auch im Gesamtverein hätten bereits einige Geimpfte mitgeteilt, dass sie trotzdem momentan vorsichtshalber lieber zu Hause bleiben, sagt sie.

    Freilich gibt es diese Herausforderungen auch in anderen Sportarten. Allerdings leidet der Rollstuhlbasketball besonders, dass er keine Präsenz zeigen konnte. Sportler und Sportlerinnen werden in zahlreichen Klubs gesucht.

    Die Absage von Veranstaltungen, wie auch dem Sporttag in Donauwörth im Jahr 2020, erschwerte es den Vereinen aber, Werbung für sich zu machen. Schüller betont: „Dort hätten wir uns gerne gezeigt, was aber leider nicht möglich war. Und wenn wir dazu auch keine Turniere spielen, ist es eben schwer, Präsenz zu zeigen.“

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