
Seit einem Monat ohne Haarschnitt: "Zur Not mach' ich's selbst!"

Plus Ob Pony, Undercut oder Färben – seit über einem Monat ist all das bei einem Friseur nicht mehr möglich. Wie Menschen aus dem Kreis Aichach-Friedberg damit umgehen.
Im Lockdown haben auch Friseursalons geschlossen. Seit Wochen können Menschen diese Dienstleistung nicht mehr in Anspruch nehmen. Was also tun: Haare wachsen lassen oder Mütze aufsetzen? Wie die Friedberger damit umgehen.
Eigentlich sei sie ja nicht wirklich eitel, sagt Sushila Sara Mai. Die Schauspielerin, die zehn Jahre ihres Lebens in Kissing verbrachte, hat demnach kein Problem damit, dass die Friseure seit über einem Monat geschlossen sind. "Wenn es ganz schlimm ist, stecke ich meine Haare einfach hoch oder binde sie zu einem Zopf." Mit ihrem Beruf hat Mai jedoch einen Nachteil: Manchmal muss sie ihre Frisur ändern, um optisch besser in bestimmte Rollen zu passen. "Das übernehmen dann aber die Maskenbildner", sagt sie. Denn diese hätten sie ja gebucht, wüssten also, worauf sie sich einließen.

Auch ihre Söhne treten demnächst in die Fußstapfen der bekannten Mutter – sie sind für einen Filmdreh eingeplant. Dass bei den beiden Sprösslingen die Locken wuchern, ist für Mutter Sushila Sara Mai ebenfalls kein Problem. "Eher für deren Maskenbildner", sagt sie lachend. Wenn die Friseure wieder offen haben, will sie trotzdem einen Termin ausmachen, "dann geht's aber eher um den Feinschliff", sagt die Schauspielerin, die aktuell nur ein paar Kilometer entfernt vom Landkreis in Hilgertshausen-Tandern wohnt.
Friseurbesuch unmöglich: Leah Rehklau aus Dasing nimmt's mit Humor
Ursprünglich hatte sie braune Haare, in den vergangenen Jahren hat Leah Rehklau jedoch einiges ausprobiert. Mal waren sie schwarz, zuletzt immer blond. Seit Kurzem sind die braunen Ansätze jedoch wieder zu sehen, "das sieht nicht mehr so schön aus", sagt die 20-Jährige Dasingerin. Das Gute: "Es sieht aktuell eh niemand", sagt sie lachend.
Seit knapp vier Monaten war sie nun schon nicht mehr beim Friseur, normalerweise wartet Leah höchstens drei Monate. Jetzt sind die Haare "halb braun, halb blond", wie sie es beschreibt. "Aber ich werd's überleben." Wohl überleben müssen, denn ein Ende des Lockdowns ist derzeit nicht abzusehen. Was ist, wenn die Situation so bleibt? "Dann lasse ich die Farbe wohl ganz herauswachsen. Das letzte Mal, dass ich selber Hand angelegt habe, ist total schiefgegangen."

Friseurbesuch unmöglich: Martha Reißner aus Friedberg legt selbst Hand an
Martha Reißner hat eine ähnliche Art gefunden, wie sie mit ihren Haaren umgeht. Die ehemalige Friedberger Stadträtin bekommt ihre Haare in der Regel gefärbt, "Gott weiß, wie lang ich das nun schon mache", sagt sie lachend. Seit nunmehr einem Monat greift sie aber selbst zur Farbtube. "Das gibt dann schon einmal eine Sauerei im Badezimmer", sagt sie, "aber etwas anderes bleibt mir ja kaum übrig."

Und wenn die Haare samt Ansatz dann wieder rot sind, geht es erst einmal unter eine Plastikhaube. "Während die Farbe einwirkt, laufe ich damit eben daheim durch die Gegend", sagt Reißner. Ansonsten lässt sie ihre Haare wachsen. Das erinnert Martha Reißner auch an die Gegebenheiten in ihrer Kindheit. "Damals", erzählt die Friedbergerin, "damals wurden die Haare noch daheim geschnitten. Ich erinnere mich, dass mein Opa im Hausgang saß und den Hausfriseur beschäftigt hat." In den heutigen Zeiten wäre selbst das verboten.
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