Amtskette in Kissing: Falscher Zeitpunkt für die Anschaffung
Plus Der Wunsch nach einer neuen Amtskette in Kissing ist zwar berechtigt. Doch vor dem Hintergrund der Corona-Krise hat der Entschluss einen faden Beigeschmack.
Es gibt viele Gründe, die für die Anschaffung einer neuen Amtskette für den Kissinger Bürgermeister sprechen. Das alte Stück ist aufgrund zahlreicher Macken nicht mehr repräsentativ. Es wirkt seltsam, wenn auf der Kette der Name eines Bürgermeisters aufgeführt ist, der seit 50 Jahren nicht mehr im Amt ist. Mit bis zu 3000 Euro ist die Anschaffung für die Gemeinde keine große Ausgabe. Außerdem profitiert ein Graveur aus dem Landkreis in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Doch vor dem Hintergrund der Corona-Krise hat die Vergabe des Auftrags einen faden Beigeschmack.
Kette ist ein Symbol für die Gemeinde Kissing
Die Kette ist ein Symbol für die Gemeinde, kein Schmuckstück des Bürgermeisters. Es geht Reinhard Gürtner nicht darum, sich für den nächsten offiziellen Akt herauszuputzen. Zudem wollten die Verwaltung und er nur ein Vorhaben weiterführen, das bereits im vergangenen Jahr angestoßen worden ist. Dennoch müssen zurzeit viele Kissinger aufgrund der Corona-Krise Verzicht üben. Die Gemeinde ist gezwungen, jede Investition genau abzuwägen. Gerade weil die Kette so symbolträchtig ist, sendet die Auftragsvergabe in den Augen mancher ein falsches Signal. Es wäre besser gewesen, die Anschaffung zu einem späteren Zeitpunkt zu beschließen.
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