Für Friedberger lässt der Zar die Hosen runter
In dem lustigen Buch über einen echten Blutsauger geht es um Angst vor Zecken und politischen Größenwahn
Friedberg Zwei Friedberger haben einen Zaren entkleidet. Für Kinderbuchautorin Gudrun Opladen muss der Herrscher von Bullonien, Bellissimus Bullebartsch, die Hose herunterlassen. Und Illustrator Roland Prillwitz lässt mit frechem Strich tief blicken. Doch Schuld daran ist die Hauptfigur: Die Zecke des Zaren. Weil ihre Artgenossen auch im wirklichen Leben echte Blutsauger sind, hat Gudrun Opladen ihr märchenhaftes Kinderbuch auch einen ganz anderen Vampirroman genannt. Wobei in diesem Fall Knoblauch, Kreuz und Sonnenlicht überhaupt nicht helfen.
Die Friedbergerin ist die Erste, die die Idee hatte, die Zecke als kleinen Vampir zu beschreiben. Als Mutter der 13-jährigen Ronja und des elfjährigen Philipp und Besitzerin von Kater „Tom“ ist sie vorgewarnt. Jetzt beginnt wieder die Saison der Zecken. Und sie lauern überall: Im Garten der Autorin, in der Altstadt beim Illustrator. Und eine sticht in den Allerwertesten des Zaren. Dorthin ist die Zecke unter die Hose gekrabbelt, als Bullebartsch ein Nickerchen im Freien gemacht hatte. Viele Gründe also, um sich vor einem Zeckenbiss zu fürchten. Aber nicht gleich in Panik ausbrechen wie der abergläubische Pope und Hausgeistliche Dollotschki. Der malt die Zecke gleich als Teufel an die Wand. Zwar verleiht ihr Grafiker Prillwitz tatsächlich ein bisschen teuflisches Aussehen. Doch über solche irrationale Ängste macht sich Gudrun Opladen in der Geschichte lustig. Spaßig ist auch ihr Zar ohne Kleider. Darum hat die Friedbergerin die Zecke genau an dieser peinlichen Stelle platziert. Die Autorin verwendet viele Bezeichnungen für das hochwohlgeborene Hinterteil, ohne dass es obszön würde. Am glücklichen Ende ohne Zecke wird ein Freudenfest gefeiert mit einer riesigen Sahnetorte, die einen „riesengroßen, rosaroten Tortenpopo mit aufgelegter Zuckerzecke“ darstellt. „Hui, ist das ein Oschi!“, amüsiert sich Gudrun Opladen, wie ausladend sich Prillwitz die Torte ausgemalt hat.
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