
In Kissing beginnen erste Arbeiten rund um die Strommasten

Plus Die LEW Verteilnetz will das Umspannwerk in Kissing neu anbinden und dafür sogar Masten abbauen. Zunächst müssen Bäume und Büsche zurückgeschnitten werden.

Im Raum Kissing beginnen bald umfangreiche Arbeiten an zahlreichen Strommasten. Hintergrund ist, dass die LEW Verteilnetz (LVN), ein Tochterunternehmen der Lechwerke, die Anbindung des Umspannwerks in Kissing erneuern will.
Wie der Stromnetzbetreiber mitteilt, beginnen die Arbeiten in der kommenden Woche. Das Umspannwerk in Kissing versorgt bis zu 30.000 Menschen in der Region mit Strom. Künftig soll es in nördlicher Richtung mit dem regionalen 110-Kilovolt-Netz verknüpft werden. Hier gibt es bereits eine derzeit nicht in Betrieb befindliche 2,7 Kilometer lange Leitung mit neun Masten. Diese soll nun erneuert und wieder in Betrieb genommen werden.
Stromleitung in Kissing soll vollständig abgebaut werden
Im Gegenzug will die LVN die bestehende 7,5 Kilometer lange Freileitung mit 31 Masten von Kissing aus südlich in Richtung Lechstaustufe 23 bei Merching vollständig abbauen. "Durch die Erneuerungsmaßnahme stellt die LVN das Stromnetz in dem Bereich zukunftssicher auf und macht es fit für die wachsende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien", sagt LVN-Pressesprecherin Luisa Rauenbusch.
Mitte Oktober vergangenen Jahres hat die LVN bereits mit einer ersten Instandhaltungsmaßnahme begonnen und erste Zuwege angelegt. Nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens starten nun Ende dieses Monats die eigentlichen Erneuerungsarbeiten. Hierfür errichtet das Unternehmen einen neuen Mast, der die Leitung Gersthofen–Haunstetten künftig mit der noch stillgelegten 110-Kilovolt-Leitung in Kissing verbinden soll. Dafür wird zunächst das Fundament gegossen. In der zweiten Februarhälfte soll dann der neue Mast mithilfe eines Autokrans aufgestellt werden. Anschließend baut die LVN zwei alte Masten ab, die für die Verbindung nicht mehr benötigt werden.
Arbeiten an Strommasten in Kissing erfolgen abschnittsweise
Aus Gründen des Vogelschutzes sollen die Arbeiten abschnittsweise in den Wintermonaten durchgeführt werden. Der Plan sieht vor, dass sie ab März pausieren. Die Erneuerung des dann noch verbleibenden Leitungsabschnitts soll im Oktober fortgesetzt werden. "So wird gewährleistet, dass die örtliche Flora und Fauna durch die Arbeiten möglichst wenig beeinträchtigt werden", sagt Rauenbusch. Der Abbau der Leitung von Kissing in Richtung Lechstaustufe 23 ist für das Frühjahr 2022 geplant. "Die Stromkunden merken von den Arbeiten nichts", sagt die Pressesprecherin.
Da die Leitung vom Umspannwerk aus nach Norden in den vergangenen Jahren nicht in Betrieb war, sei die Fläche darunter teils zugewachsen. "Hier müssen für die Wiederinbetriebnahme Büsche und Bäume zurückgeschnitten und an einigen Stellen auch entfernt werden. Das Freischneiden der nötigen Arbeitsflächen entlang der Leitung beginnt bereits in der kommenden Woche", erklärt Rauenbusch.
Die LVN plane alle Arbeiten so, dass Eingriffe in Natur und Umwelt minimiert werden. "Nötige Ausholzungen und Rodungsflächen werden so klein wie möglich gehalten." Aus dem Material, das bei den Rückschneidearbeiten anfällt beziehungsweise stehen bleibt, schaffe das Unternehmen Totholzstrukturen. Diese sollen beispielsweise Käfern, Vögeln oder Reptilien als Rückzugsräume dienen.
Der ökologische Ausgleich für die Maßnahme erfolge über das sogenannte „Ökokonto Nord“: Gemeinsam mit einem Landschaftsarchitekten und auf Basis eines naturschutzfachlichen Konzepts haben die Lechwerke im Landkreis Dillingen an der Donau eine große, zusammenhängende Fläche renaturiert. Diese Maßnahme diene als Ausgleich für Leitungsprojekte wie in Kissing. "Zudem prüft die LVN gemeinsam mit einem Landschaftsplanungsbüro, welche freiwilligen Naturschutzmaßnahmen vor Ort umgesetzt werden können. Denkbar wären beispielsweise Reptilienhabitate oder Fledermauskästen", sagt Rauenbusch.
Der Grund der Maßnahme: Die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien mache eine Neustrukturierung des regionalen Verteilnetzes der LVN erforderlich. Deshalb werde das Stromnetz zukünftig in einen Netzbereich Nord und einen Netzbereich Süd aufgeteilt. Das Umspannwerk Kissing ist Teil des nördlichen Netzbereiches und wird daher zukünftig nicht mehr vom Süden, sondern vom Norden her an das regionale Hochspannungsnetz angeschlossen. Mit der Baumaßnahme steigert das Unternehmen laut eigenen Angaben zugleich die Leitungskapazität, damit mehr Strom aus Sonnenenergie im regionalen Stromnetz transportiert werden kann. Es investiert in die neue Anbindung des Umspannwerks in Kissing, inklusive des Rückbaus der Leitung im südlichen Bereich, rund 1,3 Millionen Euro.
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