
Teure Übergangslösung für Meringer Ambérieu-Schule

Plus Mit einem Modulbau will der Gemeinderat die Raumnot lösen, bis die eigentliche Erweiterung steht. Doch das hat seinen Preis.

Dass die Meringer Grundschule erweitert werden muss, ist schon länger bekannt. Doch nun gerät Mering schneller als gedacht in Zugzwang. Bereits in diesem Jahr mussten zwei Klassen ins Gymnasium ausgelagert werden. Diese Option besteht im kommenden Jahr nicht mehr. Weil aber der Schulumbau samt Ausschreibung und Planung einiges an Vorlauf hat, diskutierte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung über eine Übergangslösung.
„Wir wollten mit der Schulerweiterung ja eigentlich warten, bis Hort und Mittagsbetreuung in den Neubau gezogen sind, aber das dauert jetzt doch alles länger“, erklärte Bürgermeister Hans-Dieter Kandler. Bis spätestens im Juni 2020 brauche die Grundschule II zusätzliche Räume. In dieser Zeit ist nur ein Modulbau umsetzbar.
Übergangsbau in Mering steht mindestens sechs Jahre lang
Die Bevölkerungsprognose des Landratsamtes Aichach-Friedberg gehe davon aus, dass in der Altersgruppe der Sechs- bis Neunjährigen im Zeitraum bis 2038 ein Zuwachs von 23 Prozent erfolgt. Vor diesem Hintergrund und in dem Wissen, dass zahlreiche Kinder aus dem Baugebiet „Oberfeld I“ und später eventuell auch vom Oberfeld II zu erwarten sind, schlug Kandler vor, eine Übergangslösung gleich mit acht Klassenzimmern zu planen. Er gehe davon aus, dass diese etwa sechs Jahre gebraucht werde, bevor die eigentliche Schulerweiterung fertig ist.
Zwar kann ein Modulbau auch angemietet werden, doch das ist auf die benötigte Dauer sogar die teurere Lösung. Der Kaufpreis der Module beträgt 893.000 Euro. Hinzu kommen weitere Kosten unter anderem für die Fundamentierung, eine Heizung voraussichtlich durch Anschluss ans Fernwärmenetz sowie Wasser- und Kanalanschlüsse. Außerdem rechnet die Kommune mit Ingenieurleistungen für rund 120.000 Euro. So wird die Übergangslösung Mering unterm Strich 1, 8 Millionen Euro kosten.
Kosten von 1,8 Millionen Euro sorgen für Kritik im Gemeinderat
Diese Summe sorgte im Gremium für Kritik. Stefan Enzensberger (CSU) hakte nach, ob es in Anbetracht dieser Kosten nicht doch eine Möglichkeit gebe, mit Räumen im Gymnasium zu überbrücken, auch wenn es für Lehrer und Schüler etwas ungemütlich sei. Kandler erläuterte, dass das Gymnasium bald selbst keinen Spielraum mehr habe. Denn das eigentlich dreizügig geplante GyM sei in der Realität schon bis zur Mittelstufe vierzügig und brauche den Platz selbst. Barbara Häberle (Grüne) schlug vor, die Hort-Container zu nutzen, wenn die Gruppen in den Neubau umziehen, der gerade in Planung ist. Kandler erklärte, dass der neue Hort nicht schnell genug fertig sein werde.
Marktbaumeister Armin Lichtenstern erläuterte zum Modulbau, dass dieser ein vollwertiges Gebäude sei. Wenn die Module an der Ambérieu-Schule nicht mehr gebraucht würden, lassen sie sich auch jederzeit wieder woanders hin versetzen. Andreas Widmann (SPD) hielt die Prognosen des Landratsamtes noch für vorsichtig. Selbst wenn der Erweiterungsbau der Grundschule stehe, werde man beim derzeitigen Wachstum für die Module sicher eine Verwendung finden, meinte er.
Florian Mayer (CSU) merkte an, dass er sich darüber ärgere, dass die Erweiterung der Grundschule II noch nicht weiter fortgeschritten sei. „Einen entsprechenden Antrag haben wir schon vor drei Jahren gestellt“, betonte er. Es sei ihm ein Anliegen, das Vorhaben nun anzuschieben und auch einmal über einen dritten Grundschulstandort für Mering nachzudenken. Kandler erwiderte, dass eine Grundschule, die man vor drei Jahren für den damals prognostizierten Bedarf geplant hätte, heute ohnehin schon wieder zu klein wäre.
Am Ende sprach sich der Gemeinderat einstimmig für die Anschaffung der Module aus.
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