
So feierten Pfarrgemeinden im Landkreis Aichach-Friedberg 2021 Weihnachten

Zum zweiten Mal feierten Kirchengemeinden im Landkreis Aichach-Friedberg Weihnachten unter Corona-Bedingungen. Dabei entwickelten sie kreative Ideen.
Die Corona-Pandemie hat so manche Weihnachtstradition zerstört, auch in den Pfarreien im Wittelsbacher Land. Doch jetzt, am zweiten Corona-Weihnachten, zeigt sich, wie kreativ die Menschen sind, um gemeinsam die Gottesdienste feiern zu können. Und es sind bereits neue Traditionen entstanden.
So standen viele Feiernde, vor allem Familien und Jugendliche, an Heiligabend rund um die beleuchtete Griesbachmühle zwischen Rinnenthal und Paar. Zusammen mit Pfarrer Martin Schnirch hatte ein Team der Pfarreiengemeinschaft Ottmaring zu einer Andacht unter dem Thema "Was kommt?" eingeladen. Zuerst standen Sorgen, Befürchtungen, aber auch Hoffnungen im Vordergrund. "Wie lange dauert Corona noch?", fragte ein Schüler. Ein Student sprach von der Sehnsucht nach normalem Lernen und Treffen mit Freunden. Drei Frauen erzählten von ihren Familien im Corona-Alltag. Besonders beeindruckte die Aussage: "Die Freude, Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die mir meine Kinder jetzt vorleben, hilft auch mir!"
Pfarreiengemeinschaft Ottmaring feiert an der Griesbachmühle bei Rinnenthal
Fragen und Befürchtungen bekamen in der Weihnachtsbotschaft eine hoffungsvolle Antwort. Maria, Josef und das Kind in der Krippe erschienen in lebensgroßen Bildern am Giebel der Sägmühle. In seiner Predigt stellte Pfarrer Schnirch fest: "Auch wir haben die Botschaft gehört, so wie die Hirten. Sie ist uns gesagt hinein in unseren Alltag, unsere Familie, in unsere Gesellschaft!" Ergriffenheit lag über dem idyllischen Ort, als "Stille Nacht" erklang, gesungen von allen Feiernden und begleitet von einer Bläsergruppe unter der Leitung von Kathi Weber aus Harthausen.
Als "Weihnachtslicht" bekamen alle eine Karte mit der Aufschrift: "Hinter jeder Ecke könnte das Licht lauern. Nur die Augen musst du selbst aufmachen. Es spricht nichts dagegen, mit der Herde zu trotten. Aber alles dafür, dem Licht zu folgen!"

Weit über hundert Besucherinnen und Besucher mit und ohne Kinder nahmen an Heiligabend auch an der Krippenfeier der St. Johannes-Gemeinde am Meringer Badanger teil. Dort war ein Hirtenfeuer entzündet worden und ein Quartett der Kolpingkapelle lud mit "Ihr Kinderlein kommet" zur Christmette ein. Mit sichtlicher Freude begrüßte Pfarrerin Carola Wagner vom Altar unter einem der Pavillons aus die vielen Gäste, die sich trotz Nieselregen eingefunden hatten.
Wie oft gehe es uns Menschen im Alltag wie den Hirten auf dem Feld, wir werden abgewiesen und missachtet, führte die Pfarrerin im Anschluss an die Lesung der Weihnachtsgeschichte aus. "Zu uns Hirten kommt eigentlich niemand und jetzt ist doch jemand zu uns gekommen und hat uns angesprochen", freuten sich die Hirten beim Krippenspiel. Drei Engel überbrachten die Nachricht von Christi Geburt und betonten: "Wir brauchen keine Flügel. Wir können auch im Anzug oder in Jeans kommen. Wir brauchen nur eine Botschaft, und die sagen wir weiter."
Krippenspiel am Badanger in Mering zu Weihnachten
Unter Leitung von Jessica Wagner und Patrica Fleig hatten elf Grundschüler und -schülerinnen das Krippenspiel eingeübt. Bereits im Vorjahr hatte die evangelische Kirchengemeinde im Freien gefeiert. Die Möglichkeit, ohne Anmeldung teilnehmen zu können und ohne Gedränge wie oft bei früheren Krippenfeiern die Christmette zu begehen, könnte auch über die Pandemie hinaus als bevorzugte Einstimmung auf den Heiligabend bestehen bleiben.

Auch die katholische Pfarrei Kissing beging Weihnachten trotz Corona feierlich. Es fanden fünf Gottesdienste statt, um viele Leute zu erreichen. In den Kinderweihnachtsgottesdiensten, zu denen viele junge Familien kamen, wurden Krippenspiele aufgeführt. "Die Weihnachtsfreude konnte die Herzen erreichen", freute sich Pfarrer Alfredo Quintero.
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