In Holzburg dreht ein Landwirt den Anwohnern die Fernwärme ab
In der ersten Kältewelle des Winters hat ein Landwirt mehreren Anwohnern in Holzburg die Wärmezufuhr gekappt. Voraus gingen Vertragsstreitigkeiten.
Minusgrade im zweistelligen Bereich herrschten am Wochenende, als ein Landwirt in Holzburg (Landkreis Aichach-Friedberg) elf Anwesen die Heizung abdrehte. Punkt Mitternacht vom 1. auf den 2. Dezember kam keine Wärme mehr durch die Leitungen. "Es war so kalt, dass wir in der Früh nur noch 8 Grad im Haus hatten", erzählt Waltraud Nebert, die sich mit mehreren Betroffenen zum Gespräch mit unserer Redaktion getroffen hat. Die Bestürzung ist spürbar: "Menschlich ist das hier eine Vollkatastrophe", sagt Beate Entian, die mit ihrem Pferdehof einen besonders hohen Wärmebedarf hat.
Denn die Anwohner und der Betreiber der Biogasanlage sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Nachbarn. Begonnen hatte das Ganze als vielversprechendes Vorzeigeprojekt. 2010 hatten sich die Anwohnerinnen und Anwohner mit dem Landwirt zusammengetan. Der Bauer vereinbarte, die elf Haushalte mit Abwärme aus seiner Biogasanlage zu beliefern. Die Abnehmer, zusammengeschlossen zur Wärmenetz-GBR, errichteten das dafür nötige Fernwärmenetz auf eigene Kosten und auf eigenem Grund.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wie das besser geht zeigt das Beispiel Mertingen hier ist nebst Privat auch die Gemeinde an Bord, und der Bürgerneister kässt sich ungern ans Kreuz Nageln.
Das nennt man dann wohl Bauernschäue? Es gibt schließlich einen bestehenden Vertrag. Hoffe, er wird auf Schadenersatz verklagt. Aber das ist eben der Nachteil von Fernwärme, man ist hoffnungslos ausgeliefert und kann den Lieferanten wie bei Gas oder Öl eben nicht wechseln.
Genau wegen der vorgenannten Problematik bin ich grundsätzlich gegen Biogasanlagen und Fernwärmenetze, die von den bäuerlichen Dorffürsten betrieben werden, die dann meinen, sie können den Ort nach Lust und Laune regieren. Viel zielführender ist es, wenn hier gesellschaftsrechtliche Konstrukte gewählt werden, bei denen die kommunale Verwaltung der Betreiber und rechtlicher Ansprechpartner ist und dem die Dorffürsten dann zuliefern können oder eben nicht. Wenn dem einen oder anderen Dorffürsten dass ganze dann nicht passt, kann er es ja bleiben lassen.Es gibt dann ja auch noch andere Zulieferer.
>> Ich hoffe jetzt, dass wir in irgendeiner Weise finanzielle Unterstützung bekommen... <<
Das sind schon ganz besondere Sparfüchse; und die drollige Empörung wegen der Umfirmierung, mit der man bei der Presse zu punkten versucht...
>> Einen erneuten Eilantrag auf Fristverlängerung hatten die Anwohner zu spät eingereicht, wie der Bayerische Rundfunk über die Ereignisse in Holzburg berichtete. <<
Und dazu einen Rechtsanwalt aus dem hinteren Leistungsdrittel? Oder regiert der Mandant kräftig mit rein?
Wenn ganz Deutschland Wärmepreise von über 10 Cent pro kWh zahlt, Rohstoffe für Biogasanlagen definitiv im Preis gestiegen sind, sich die steuerlichen Rahmenbedingungen ändern, warum zahlt man dann nicht einfach unter Vorbehalt 5-7 Cent und lässt mit warmer Wohnung parallel die Justiz an den strittigen Verträgen arbeiten?
Juristische Maßnahmen müssen immer Hand in Hand mit der Abwägung wirtschaftlicher Chancen und Risiken einhergehen.
Die Steuersache aus 2018 müsste ja diese Entscheidung betreffen:
https://www.menoldbezler.de/blog/steuer-news?filter[]=1094976&groupcat=1072566&article=15420714&search=Biogas
Wenn sich der Staat mehr abschneidet, führt das längerfristig schon vielfach zu höheren Endverbraucherpreisen.
Also Frau Frey, der Artikel ruft nach einer Fortsetzung ;-)