So können die Friedberger Stadtwerke Gewinn erzielen
Plus Um klimaneutral zu werden, will Friedberg eine Strategie für die Energieversorgung entwickeln. Dazu braucht es aber Geld und Know-how.
Nächstes Jahr feiern die Stadtwerke Friedberg ihr 25-jähriges Bestehen. "Da wäre es doch schön, wenn wir unseren Eigenbetrieb auf einen zukunftsfähigen Weg bringen würden", eröffnete Bürgermeister Roland Eichmann die Diskussion im Friedberger Werkausschuss. Denn über kurz oder lang gehe es darum, dass die Stadtwerke auch Gewinne erzielen sollen. Wie das funktionieren kann, dazu hatte Bürgermeister Eichmann den Geschäftsführer des Haßfurter Stadtwerks, Norbert Zösch, per Videokonferenz zugeschaltet. Haßfurt ist eine Stadt in Unterfranken mit etwa 15.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Schon sehr früh setzte das Stadtwerk darauf, die Energie- und Wärmeversorgung weitgehend aus eigener Hand anbieten zu können. Ob Friedberg diesen Weg auch gehen will, darüber berieten die Mitglieder des Werkausschusses.
Die Stadt Haßfurt setzt seit den 1990er-Jahren auf eigene Wärmeversorgung
Nobert Zösch erläuterte sehr eindringlich, dass die Energiewende ein tief greifender gesellschaftlicher Veränderungsprozess sei. Es gehe um weit mehr als das Ersetzen von Kernkraft durch Windkraft. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von den Stadtwerken und von ihrer Kommunalpolitik, dass sie diese Zukunftsaufgabe lösen und Projekte auf den Weg bringen, um langfristig eine bezahlbare und nachhaltig erzeugte Energieversorgung zu sichern. Als Grundversorger stehe ein Stadtwerk in der Pflicht, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und für Preisstabilität zu sorgen. Dabei sei die Kommunalverwaltung gefordert, diese Wandlung zu fördern und die Anstrengungen ihres Energieversorgers mitzugestalten, indem sie geeignete Entwicklungsziele beschließt und die Bürger in den Energiewendeprozess einbindet. "Das Ziel, die Erzeugung, Verteilung, Speicherung und den Verbrauch von erneuerbarer Energie in Form von moderner Strom-, Gas-, Wasser-, aber insbesondere auch von Wärmeinfrastruktur zu gewährleisten, lässt sich nur zusammen bewerkstelligen – oder gar nicht." Zösch betonte, dass vor Ort die notwendigen Kompetenzen vorhanden seien und man nah am Bürger sei. Vor allem würden sich überregionale Energieversorger immer mehr zurückziehen. "Dann ist es gut, wenn eine Kommune gewappnet ist."
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