Der Faschingsumzug zieht 15.000 Besucher nach Mering - sogar Barbie
39 Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen beteiligen sich nach vier Jahren Pause. Vor allem die Fußgruppen haben sich fantasievolle Kostüme überlegt.
Mering erwies sich einmal mehr als Narren-Hochburg beim 29. Faschingsumzug am Sonntag. 15.000 Besucherinnen und Besucher säumten laut dem Faschingskomitee Lach Moro die Straßen und erlebten einen fulminanten und friedlichen Umzug. Inmitten der Freude hatte auch die Erinnerung ihren Platz: Ein Wagen erinnerte an einen beliebten Verstorbenen.
Gewusel herrschte schon vor dem Start: Aufgeregt liefen am Sonntagnachmittag kleine Dinosaurier mit ihren Eltern Richtung Marktplatz. Sie wollten pünktlich um 14 Uhr beim Beginn des Gaudiwurms sein. Die Moderatoren Andreas Schelle und Alexander Reich standen schon auf der Hebebühne und unterhielten das Publikum mit Partyhits. Für das Narrenschiff des Faschingskomitees Lach Moro Mering war es allerdings das letzte Mal; es hat ausgedient. Die Mitglieder widmeten es ihrem 2023 verstorbenen Kapitän und Ehrenmitglied Rudolf Hintersberger.
Die größte und mit etwa zwei Stunden Fahrt am weitesten angereiste Gruppe waren die Bettelsack-Narra aus Lauchheim in Baden-Württemberg. Mit Musikkapelle, Prinzengarde, Elferrat und mehreren Maskengruppen umfasste sie 90 Personen und war das erste Mal in Mering zu Gast.
Gruppen beim Faschingsumzug in Mering 2024 beweisen viel Fantasie
Die Fußgruppen waren besonders fantasievoll gekleidet und gefielen der Friedbergerin Gerda Szabo besonders gut. Die „Jumping Beasts“ vom Turnverein Mering etwa trugen Raumanzüge und bunte Perücken und die „Wespen-Weiber“ aus Mering glitzerten in ihren goldfarbenen Kostümen als Planeten im Universum. „Mit Zahnrad und Zylinder“ nannte sich die Fußgruppe „Schmiechener Narritäten“. Die G’schlärfer aus Mering glänzten in ihren aufwendigen Kostümen als aufgehende Blumen. Auch die Mitglieder der UWG Mering liefen zum Motto „Raus aus der Steinzeit“ als Dinosaurier mit.
Die beiden Meringer Kapellen - die Feuerwehrkapelle mit dem Dirigenten Felix Heine und die Kolpingkapelle unter Leitung von Philipp Kufner - begeisterten das Publikum mit ihrer Musik. Sie waren als Tiere verkleidet. „Mit den lauten Wagen ist es für die Blasmusik sehr mühsam. Aber die Stimmung war super und ich war überrascht über die vielen Menschen am Straßenrand“, sagte Michaela Heine von der Feuerwehrkapelle. Und apropos laut: Zum ersten Mal war auch die Trommelgruppe Pica Pau aus Augsburg mit Sambaklängen beim Faschingsumzug dabei.
Faschingsumzug in Mering: FKM Lach Moro auf dem Narrenschiff
Als das Narrenschiff des FKM Lach Moro kam, übernahm Janosch Hintersberger das Mikrophon des Moderators Andreas Schelle. Er wird künftig dessen Amt übernehmen und überzeugte bereits bei seiner Premiere. „Zeigt euch mal in eurem tollen Wagen und dreht die Musik lauter“, rief er mancher Zugmaschine zu.
Es waren wieder sehr ideenreiche und aufwendige Wagen dabei - und auch ganz schön böse. Die JVA Faschingsfreunde Merching hatten an ihrem Wagen „Hier sitzen die Richtigen!“ Mitglieder der aktuellen Bundesregierung hinter Gittern abgebildet. Als „Vampire“ fuhr die Landjugend Burching aus dem benachbarten Prittriching ein und hatten sogar Graf Dracula an Bord. Aus Dasing kam das „Wikinger Dorf“ und der Faschingsverein Affing-Mühlhausen erschien als riesiger Hühnerhaufen. Viele Barbies und Kens winkten vom Wagen der Landjugend Weil dem Publikum zu.
„Nach Umzügen in Donauwörth, Igling, München, Landsberg, Dillingen und Untermühlhausen freuen wir uns auf unsere Heimat Mering“, sagte Thomas Hanel von den "Shell Jungs", die wegen der Beliebtheit der TV-Serie diesmal das „Dschungelcamp“ als Motto gewählt hatten. „Pirates of the Caribean“ war zu hören, als die „Meringer Abbruch-Piraten“ mit ihren Piratenschiff Deutschland einliefen. „Lucky Luke“ nannte sich der große Wagen aus Schmiechen. Auch die Menkinger Narren aus Schwabmünchen waren mit einem Wagen angereist.
Merings Bürgermeister Mayer dankt Helfern des Faschingsumzugs
„Es war ein fantastischer Umzug und wir freuen uns, dass alle Menschen viel Freude hatten“, zog Florian Mayer Bilanz, der als Erster Bürgermeister wie stets mit den Mitgliedern des FKM Lach Moro auf dem Narrenschiff mitfahren durfte. Er dankte der Feuerwehr, dem Roten Kreuz, der Polizei und dem Ordnungsamt dafür, dass der 29. Faschingsumzug erfolgreich und ohne Probleme abgelaufen war.
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