Historischer Abend in der Meringer Bücherei
Clara Lindemann und Lisa Graf begeistern bei der Autorinnenlesung in der Bücherei Mering ihr Publikum.
Zwei Bestsellerautorinnen waren zu Gast in der Bücherei Mering und begeisterten das Publikum. Dieses Mal standen historische Romane im Mittelpunkt des Abends: Die Trilogie um das Münchner Feinkostgeschäft Dallmayr von Lisa Graf sowie „Das Erbe unserer Zeit“ von Clara Lindemann.
Clara Lindemanns Roman beginnt im Jahr 1958. Die junge Gerda will die Familienbrauerei übernehmen, nachdem der Vater wegen seiner Aktivitäten im Krieg untergetaucht ist. Der Bruder hat kein Interesse an der Firma, die Schwester will ihren Mann an der Spitze sehen. Mit gut ausgewählten Textstellen und viel Hintergrundinformation zeichnete Clara Lindemann ein eindrucksvolles Bild der Situation der Frauen dieser Zeit, was bei vielen Zuhörerinnen Erinnerungen an eigenes Erleben oder an die Erfahrungen ihrer Mütter weckte.
Geschichten um das Münchner Feinkostgeschäft Dallmayr
In der Pause bot das Bücherei-Team wieder zum Abend passende Getränke - Dallmayr-Kaffee, Sekt und Bier - und Knabbereien an. Danach setzte Lisa Graf die Lesung fort. Ein Großteil des Publikums kannte die Dallmayr-Romane bereits. Anhand von drei Passagen gewannen die Zuhörerinnen einen Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus. Aber auch Lisa Graf präsentierte darüber hinaus zahlreiche Bilder, lustige Anekdoten und interessante Informationen. Da es sich beim „Dallmayr“ um ein reales, heute noch existierendes Familienunternehmen handelt, musste nicht nur der zeitgeschichtliche Hintergrund exakt recherchiert werden, sondern auch die Familien- und Unternehmensgeschichte.
Auch diese Veranstaltung konnte Büchereileiterin Christine Hieke wieder bei freiem Eintritt anbieten. Möglich wurde dies durch das Förderprogramm „Lesen gegen das Vergessen“ des katholischen Medienhauses Sankt Michaelsbund. In Lesungen sollen zum einen Kenntnisse über die Zeit des Nationalsozialismus vermittelt werden, zum anderen soll an menschliche Grundwerte wie Toleranz, Respekt, Wahrhaftigkeit und gegenseitige Fürsorge erinnert werden. Beiden Autorinnen ist dies ebenfalls ein großes Anliegen und so bereiteten sie dem Meringer Publikum einen höchst interessanten und unterhaltsamen Abend.
Christine Hieke und ihr Team planen schon die nächste Autorenlesung im Herbst. (AZ)
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