
Zu jeder Oper gibt es im Papiertheater das passende Menü

Plus Kultur für Leib und Seele gibt es im Multum in Parvo, dem kleinsten Opernhaus der Welt. Zu jeder Oper lassen sich Christine Schenk und Benno Mitschka ein besonderes Menü einfallen.

Ein ums andere Mal beweist das Multum in Parvo, das kleinste Opernhaus der Welt, dass es mit jeder Aufführung aufs Neue mit einfachsten Mitteln verzaubern und in eine andere Welt entführen kann. Eine Welt, in der die Fantasie keine Grenzen hat. "Unsere Papierbühne, auf der ja die Protagonisten unbeweglich sind, lassen Platz zum Träumen", sagt der studierte Germanist und Theaterwissenschaftler Benno Mitschka. Gemeinsam mit seiner Frau Christine Schenk leitet er das Opernhaus.
Matineen sind beliebt beim Publikum
Seit nunmehr neun Jahren schenken die beiden Theater-Intendanten und ihre Zwillinge Maximilian und Benedikt den Besucherinnen und Besuchern kulturelle Erlebnisse. Zusätzlich zu den kulturellen Programmpunkten gibt es seit einiger Zeit auch lukullische Highlights: Die Matineen am Sonntag mit anschließendem Mittagsbüfett sind inzwischen sehr beliebt und gerne genutzt.
Die jeweiligen Menüs werden dabei an die gespielte Oper angepasst. So gibt es beispielsweise bei der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" eine Österreichische Lauch-Käsesuppe, Tiroler Putengeschnetzeltes, Vorarlberger Käsdönnala und eine Kärtner Nudel-Topfenpfanne (vegetarisch). Zum Nachtisch werden – ganz im Sinne der österreichischen Herkunft Mozarts – Mozartschnitten gereicht.
Blick hinter die Bühne
Bei der Oper "Hoffmanns Erzählungen" gibt es analog der französischen Herkunft des Autors Jacques Offenbach eine französische Kartoffelsuppe, eine Quiche Lorraine, Geschnetzeltes provenzalischer Art, eine Gemüse-Tarte und weißes und dunkles Mousse en Chocolate.
Nach einem Blick hinter die Bühne können sich die Besucherinnen und Besucher gemütlich im umgebauten Theatersaal niederlassen. Mit flinken Griffen wird aus den vereinzelten Tischen, die während der Aufführung noch am Rande stehen, eine riesige Tafel gezaubert, die von Christine Schenk und Helfern dekoriert wird. Rund 30 Personen finden Platz bei den beliebten Mittagsbuffets.

Da werden beim Essen Eindrücke ausgetauscht, die Opern-Liebhaber kommen sich näher. "Das ist ein großartiges Event", schwärmt Fränzi Bernhard aus Augsburg. Ihr Mann Hans, der gerade mit Benno Mitschka in eine rege Diskussion über das Papiertheater als Gegenpol zu den modernen Medien führt, zwinkert ihr bejahend zu. Auch Christine Schenk mischt sich ein: "Wir haben den Eindruck, dass das Papiertheater derzeit eine Renaissance erlebt, denn bei all der digitalen Überfrachtung ist das Kleine und Einfache auf einmal etwas ganz Großes und Besonderes." Und ihre Gäste geben den Theaterleuten recht. "Von dem Theaterstück haben wir noch Wochen gezehrt" und "Die Verzahnung Oper und Buffet ist einfach grandios" hört man ein ums andere Mal an der Tafel.
Die nächsten Aufführungen sind auf der Homepage des Papiertheaters zu finden.
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