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Leichtathletik: Teilnehmerrekord und beste Laune

Leichtathletik

Teilnehmerrekord und beste Laune

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    Es scheint als seien die 1980er-Jahre und deren Mode wieder im Kommen. Zumindest lassen es diese drei Läufer vermuten. Ausgeschlossen ist allerdings , dass sie schon so lange unterwegs waren …
    Es scheint als seien die 1980er-Jahre und deren Mode wieder im Kommen. Zumindest lassen es diese drei Läufer vermuten. Ausgeschlossen ist allerdings , dass sie schon so lange unterwegs waren … Foto: Nadine Kruppe

    Für Organisator Leo Klocke ist es ganz wichtig. „Der Lauf soll den Sportlern am letzten Tag des Jahres vorrangig Freude bereiten“, betont er immer wieder. Daher wird auch bei der siebten Auflage des Schwabmünchner Silvesterlaufes auf eine aufwendige Zeiterfassung verzichtet. Einzig für die ersten sechs Männer und Frauen wird die Zeit festgehalten – und das nur handgestoppt.

    Für die meisten der Teilnehmer war die Zeit auch egal. Das Motto lautete meist: durchkommen und stolz darauf sein. Denn nicht nur die zwölf Kilometer lange Strecke zwischen Weihnachtsvöllerei und Silvestermenü hat es in sich, da sind ja auch noch zwölf Hindernisse auf der Strecke, die die Läufer zum Teil doch schon fordern. Zumal sie relativ geballt draußen an der Wertach liegen. Da steckten den Läufern schon gut sechs Kilometer in den Knochen.

    Wobei der Einstieg in die Hinderniswelt noch human war. Ein paar Rohre quer über die Strecke sorgten für die Wiederkehr des guten, alten „Hopserlaufes“, direkt danach ging es durch alte Kanalrohre. Da lächelten die Läufer noch. Auch die Baumstämme, über die es zu balancieren galt, wirkten ebenso wenig extrem wie die Strohpyramide und das Kistenlabyrinth. Sie alle erfüllten denselben Zweck: Spaß machen.

    Dass es auch anders geht, erfuhren die Läufer dann ein paar hundert Meter weiter. Dort wartete ein Hindernis von den Extremlaufprofis „Survival Running Augsburg“. Auf den ersten Blick wirkte es wie ein Spielgerät auf einem Kinderspielplatz: ein Kletternetz, mehrere Seile und ein paar Balken. Und dazu zwei Jungs vom Survival-Running-Team. Diese leiteten die Läufer an. „Rauf aufs Netz, dann über das Seil balancieren und weiter durch die Schlaufen. Wer das hinterste Seil mit der Hand berührt, darf auf den Boden. Wer vorher auf den Boden geht, fängt von vorne an“, war immer wieder zu hören.

    War dies geschafft, ging es über zwei Steilwände weiter zum Feuersprung. Anschließend war wieder Laufen angesagt. Nach ein paar hundert Metern auf dem sonnigen Wertachdamm hieß es „ab in den Wald“. Rutschiger Boden und mittendrin plötzlich ein Netz, quer über den Weg, zwei Meter hoch. Vorbeilaufen? Nur durchs dichte Unterholz möglich. Also drüber und weiter. Noch zwei Querbalken überklettern und ab ins nächste Waldstück. Da sorgte die Natur für das nächste Hindernis: ein paar glitschige Stämme, umgeben von tiefem Schlamm. Zu tief für eine Läuferin, vor allem deren Schuh. Denn der blieb stecken, als sie vom Baum sprang. Und wie tiefer Schlamm so ist, wollte der den Schuh nicht einfach so hergeben. So stand plötzlich ein „Aschenputtel“ im Wald, verzweifelt den unbeschuhten Fuß in die Luft haltend. Es brauchte drei Helfer, den verlorenen Schuh aus dem Morast zu ziehen.

    Nach dieser kleinen Odyssee wurde es nass. Das Wasserloch wartete. Da quälten die Läufer zwei Fragen: Wie kalt und wie tief? Die erste Frage war mit einem Blick auf den Tümpel schnell beantwortet. Saukalt, denn Teile davon waren immer noch mit einer Eisschicht bedeckt. Die Frage „Wie tief?“ war schwerer zu beantworten. Denn die hing von der gewählten Route und von der Größe der Läufer ab. Am Rand war das Wasser gerade mal knietief, in der Mitte reichte den Kleineren bis zur Brust. Manchem war das egal. Mit beherztem Kopfsprung ging es rein, Tauchgang inklusive.

    Nicht alle wählten den Weg durchs Wasser. Doch wer die trockene Route wählte, wurde von den Zuschauern abgestraft. „Wer trocken ist, macht Liegestütz. Zehn die Frauen, 20 die Männer“, forderte das Publikum – fast immer erfolgreich – ein.

    Nach dem Wasser ging es zurück in den Luitpoldpark. Im Ziel angekommen, war durchschnaufen angesagt. Und aufwärmen. Dazu gab es genug Optionen. Ein Bier vom Veranstalter oder Tee vom Verschönerungsverein. Und auch Leo Klocke durfte sich freuen. Denn seine Vorgabe, den Läufern Freude zu bereiten, hat er erfüllt. Trotz der Anstrengung herrschte durchweg gute Laune im Zielbereich. Die wurde sogar nochmals besser, als bekannt wurde, wie viel Geld der Lauf diesmal eingebracht hat. Klocke konnte Katja Weh-Gleich von den Ulrichswerkstätten einen Scheck über 5088 Euro überreichen, zudem hatten die Kinder beim „Kids-Run“ 196 Runden gedreht, was für fast 400 neue Bäume genügt.

    Kein Wunder also, dass die Läufer auf die Frage, ob sie beim nächsten Mal wieder dabei sind, meist mit „Ja, klar“ antworteten. Denn der Lauf hat sich dank Organisator Leo Klocke und seinem Team zu einem anerkannten Event gemausert. „Der Dank gilt auch den vielen anderen Helfern“, so Klocke nach dem Lauf. So war das Rote Kreuz mit mehr als 30 Einsatzkräften vor Ort und sicherte die Strecke. Der Verschönerungsverein Schwabmünchen stellte die Flächen im Park und versorgte alle mit Tee. Und auch die Ulrichwerkstätten waren nicht nur da, um die Spende zu empfangen, auch sie versorgten Läufer und Zuschauer.

    Mehr Bilder vom Silvesterlauf gibt es im Internet unter

    friedberger-allgemeine.de/friedberg

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