Die Fuchsie: Standort und Pflege
Fuchsien sind anspruchsvoll – doch die Pflege lohnt sichDie Fuchsie ist winterhart und kann bei richtiger Pflege auch sehr alt werden. Wir verraten Ihnen den richtigen Standort der Pflanze und haben außerdem einige Pflege-Tipps für Sie.
Sie stammt vom weit entfernten Santo Domingo und trägt dennoch den Namen eines Deutschen: Die Rede ist von einer der beliebtesten Sommerblumen der Deutschen, der Fuchsie. Auf einer seiner Forschungsreisen beschrieb einst der Paulanermönch Charles Plumier als erster Europäer die farbenprächtigen Hingucker. Den Taufnamen wählte er zu Ehren des deutschen Arztes und Botanikers Dr. Leonhart Fuchs. Heute, mehr als drei Jahrhunderte später, gibt es allein auf unserem Kontinent rund 6.000 verschiedene Sorten – zahlreichen fleißigen Züchtern sei Dank.
Fuchsie: Pflege und Blütezeit
Auch Irene Schlegl aus Friedberg ist von den Dauerblühern begeistert. „Meine Fuchsien sind schon 15 Jahre alt“, erzählt sie, „und jedes Jahr blühen sie schöner.“ Von Mai bis Oktober sind die zur Familie der Nachtkerzengewächse zählenden Pflanzen eine echte Zier für den heimischen Garten. Mit ihren unverwechselbaren, lüsterförmigen Blüten und den weit aus den Kelchen ragenden Stempeln sind sie auch für Laien leicht zu erkennen. Die Farbpalette reicht von Weiß bis Dunkelviolett in nahezu allen Abstufungen.
Was die Pflege anbelangt, sind die als Hochstämmchen, buschige Sträucher und hängende Ampeln erhältlichen Pflanzen wählerisch. „Vor allem das regelmäßige Gießen ist sehr wichtig, da Fuchsien sehr durstig sind“, sagt Irene Schlegl. Der Grund hierfür liegt im dichten Blattwerk, welches viel Feuchtigkeit verdunsten lässt. Überhaupt steht das Blütenwunder nicht besonders gerne in der Hitze – ein Schattenplätzchen ist ihm deutlich lieber. „Bei praller Sonneneinstrahlung verbrennt die Pflanze schnell.“ Als Faustregel gilt: Desto kräftiger die Farbe der Blüten, desto mehr Licht verträgt das Gewächs.
Fuchsien sind winterhart: Standort und Düngung
Auch eine regelmäßige Nährstoffgabe ist bei Fuchsien Pflicht. Einmal wöchentlich sollte das Gießwasser daher während der Wachstumszeit von März bis August mit einem hochwertigen Flüssigdünger versetzt werden. Achtung: Die Düngung sollte niemals auf trockene Erde oder bei großer Hitze erfolgen. Ist die Pflanze aber durch Speis und Trank gestärkt, ist sie überaus robust und selten Opfer von Schädlingsattacken.
Ein Punkt, der in diesem Artikel nicht fehlen darf, ist das Überwintern von Fuchsien, zumal diese in der Regel nicht winterhart sind. Auch hier weiß die Friedbergerin Rat: „Im Spätherbst pflanze ich meine Hochstämmchen in frische Erde und schneide alles Grün weg, sodass nur der Astbestand übrig bleibt“, sagt sie. Derart gestutzt geht es in den Keller ins Winterlager. Eine Temperatur zwischen fünf und zehn Grad ist hier ideal. Bereits ab Mitte September wurde die Wasserzufuhr allmählich gedrosselt. Um unerwünschten Längenwachstum zu verhindern, sollten die Fuchsien nun mäßig feucht gehalten werden. „Erst Ende Januar beginne ich langsam wieder verstärkt mit dem Gießen“, schildert Irene Schlegl. „Sobald es draußen dann wärmer wird, kommen sie wieder in den Garten und können uns mit neuer Blütenpracht erfreuen.“
Fuchsien- und Kräutermarkt in Wemding
Wussten Sie, dass die „Fuchsien-Hauptstadt“ Deutschlands in unserer Region liegt? In Wemding, im schwäbischen Landkreis Donau-Ries, dreht sich im Frühjahr alles um die blühende Schönheit. Hier, in der Geburtsstadt des Botanikers Dr. Leonhart Fuchs, findet jährlich der beliebte Fuchsien- und Kräutermarkt statt. Ein besonderes Highlight stellt dabei die Fuchsienpyramide mit rund 1.000 Pflanzen dar, die vor dem sogenannten Fuchshäuschen zu sehen ist. Das Fest findet immer am letzten Maiwochenende statt. Der Eintritt ist frei.
Fuchsien sind nicht die einzigen betagten Pflanzen in Irene Schlegls Garten: Auch ihre Kletterrosen haben bereits stolze 13 Lenze auf dem dornigen Buckel. „Sie blühen jedes Jahr zwei Mal und sind wirklich wunderschön“, sagt die Friedbergerin. Um eine besonders üppige Blütenpracht zu erreichen, hat sie die Triebe bogenförmig an einer Laube emporranken lassen. Auf diese Weise knospen nicht nur die Endaugen, sondern auch die in der Mitte. „Außerdem schneide ich die Rosen im Frühjahr kräftig zurück und entferne nach der ersten Blüte die abgeblühten Triebe“, so die Hobbygärtnerin. Prächtige Farbenspiele und ein herrliches Dufterlebnis sind auf diese Weise garantiert. Eine Freude für die Besitzerin, deren Familie und alle Besucher.
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