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Ratgeber: Alles was Sie über Kompaktkameras wissen müssen

Ratgeber

Alles was Sie über Kompaktkameras wissen müssen

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    Der Vorteil liegt auf der Hand: Kompaktkameras (im Bild ein Modell von Sony) sind viel kleiner und leichter als Spiegelreflexkameras, machen aber inzwischen ebensogute Aufnahmen.
    Der Vorteil liegt auf der Hand: Kompaktkameras (im Bild ein Modell von Sony) sind viel kleiner und leichter als Spiegelreflexkameras, machen aber inzwischen ebensogute Aufnahmen. Foto: Sony

    Fotografieren liegt im Trend. Millionenfach posten Anwender Bilder aus Instagram und Facebook. Meist sind diese Bilder mit Hilfe eines Smartphones entstanden. Doch so erstaunlich sich deren Technik gerade im Hinblick auf die verbaute Kamera weiterentwickelt hat, so stoßen doch selbst Hobbyfotografen an deren Grenzen. Das Arbeiten mit der gewünschten Tiefenschärfe ist mangels einstellbarer Blende auf digitale Effekte beschränkt und der Zoombereich durch die verbauten Objektive limitiert. Und vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen schwächeln die Handy-Kameras.

    Ambitionierte Hobbyfotografen entdecken daher die Kompaktkameras für sich, die deutlich leichter und kleiner sind als Spiegelreflexkameras. Doch wer in der Hoffnung auf bessere Bilder zum preiswerten Modell für 100 Euro greift, dürfte schnell enttäuscht sein. Was also macht eine gute Kompaktkamera aus? Unsere Checkliste gibt Auskunft.

    Kaufkriterium 1: der Aufnahmechip

    Ein kleines Detail macht den entscheidenden Unterschied: Der Aufnahmechip. Seine Größe entscheidet darüber, wie viele Informationen für ein Bild zur Verfügung stehen und wie viel Licht eine Kamera verarbeitet. In Smartphones und preiswerten Kompaktkameras sind diese Chips oft nur wenige Millimeter groß.

    Empfehlenswert ist aber mindestens ein 1-Zoll-Chip. Aufgrund der besseren Lichtausbeute sind dann beispielsweise auch bei Dämmerung noch scharfe Aufnahmen möglich.

    Vor allem tritt das gefürchtete Bildrauschen nicht oder nur bei sehr hoher ISO-Zahl auf. Der ISO-Wert stammt noch aus den Zeiten der analogen Fotografie und bezieht sich ursprünglich auf die Lichtempfindlichkeit des Filmmaterials. Bei einem digitalen Foto-Apparat lässt sich dieser ISO-Wert oft auf bis zu 6400 oder 12800 einstellen. Das Ergebnis sind bei einem kleinen Aufnahmechip dann aber oft „verrauschte“ Bilder ohne Details. Schon ab einer Chipgröße von einem Zoll lässt sich auch mit höheren ISO-Werten sinnvoll arbeiten.

    Kaufkriterium 2: das Zoomobjektiv

    Nicht weniger wichtig als die Größe des Aufnahmechips ist ein lichtstarkes Zoomobjektiv. Die Lichtstärke lässt sich stets am Rand des Objektivs ablesen. Eine hohe Zahl bedeutet jedoch keine hohe Lichtstärke, im Gegenteil: Je kleiner der Wert, umso besser. Er gibt an, wie weit sich die Blende öffnen lässt – und damit, wie viel Licht das Objektiv durchlässt. Gute Kompaktkameras verfügen über einen Wert von 2,0 oder noch niedriger, während der Wert bei preiswerten, weniger lichtstarken Kompaktkameras bei 4,0 oder höher liegt.

    Oft ist ein zweiter Wert angegeben. Nachdem bei allen gängigen Kompaktkameras Zoom-Objektive zum Einsatz kommen, beschreibt der zweite Wert die Lichtstärke bei einer Veränderung der Brennweite. Da die Lichtstärke ein wesentliches Argument für eine vergleichsweise teure Kompaktkamera ist, verzichten die Hersteller auf den Einbau von Objektiven, die einen besonders großen Brennweiten-Bereich abdecken. Eine Kombination aus großem Brennweiten-Bereich, großem Aufnahmechip und hoher Lichtstärke lässt sich nicht in einem kompakten Gehäuse realisieren.

    Tipp: Nicht von einem scheinbar leistungsstarken Objektiv mit großem Zoomumfang täuschen lassen, wie es selbst in preiswerten Kameras oft verbaut ist. Befriedigende Ergebnisse liefern solche Objektive allenfalls bei optimalen Lichtverhältnissen.

    Kaufkriterium 3: die Einstellmöglichkeiten

    Ein ganz wichtiges Kriterium sind auch manuelle Einstellmöglichkeiten. Insbesondere die direkte Eingabe von Belichtungszeit und Blende machen kreatives Fotografieren nämlich erst möglich. Das Spiel mit der Tiefenschärfe mittels Blende oder mit Bewegungseffekten durch eine längere Belichtungszeit ist bei den hier vorgestellten Kameras in gleicher Weise möglich wie bei einer Spiegelreflexkamera. Smartphones und preiswerte Kompaktkameras arbeiten im Gegensatz dazu mit Belichtungsprogrammen. Die Kamera steuert in Aufnahmesituationen wie Sport, Porträt oder Natur Blende und Belichtungszeit selbst, was die Kreativität einschränkt.

    Leistungsstarke Kompaktkameras verfügen deshalb über eine Blendenautomatik, bei der sich die Belichtungszeit manuell einstellen lässt sowie eine Zeitautomatik bei manuell vorgewählter Blende. Nicht zuletzt sollte auch eine komplett manuelle Option vorhanden sein. Wer bewusst mit Über- oder Unterbelichtungen arbeiten will, sollte sowohl Blende als auch Belichtungszeit frei auswählen können.

    Vier ausgewählte Modelle auf einen Blick

    Doch welche Modelle gibt es nun konkret auf dem Markt, was kosten sie und was sind ihre Leitungsmerkmale? Wir stellen einige ausgesuchte Kompaktkameras nahmafter Hersteller in der folgenden Übersicht vor.

    Erst seit wenigen Wochen ist die PowerShot G7X Mark III von auf dem Markt. Sie bieten einen 4,2-fach optischen Zoom, der einen Brennweitenbereich von 24 bis 100 Millimetern abdeckt. Makroaufnahmen sind ab einer Entfernung von fünf Zentimetern möglich. Der 1-Zoll-Aufnahmechip verarbeitet 20 Millionen Bildpunkte, der maximale ISO-Wert liegt bei 12800. Damit unterstützt das neue Canon-Modell Videos in voller 4K-Auflösung, was sie auch für Vlogger interessant macht. Zudem ist der Kontrollbildschirm klappbar, was Aufnahmen über Kopf oder aus der Froschperspektive erleichtert. Mittels Touchscreen lassen sich gewünschte Bereiche fokussieren und Einstellungen vornehmen. Die Kamera misst 106 mal 61 mal 41 Millimeter und wiegt 304 Gramm. Es gibt sie im silbernen Retro-Look oder im schwarzen Gehäuse. Der Preis: 779 Euro.

    Auch Sony hat seit diesem Sommer ein neues Modell mit 1-Zoll-Aufnahmechip im Angebot: Die SonyCybershot DSC-RX 100 VII verfügt über ein besonders leistungsstarkes Zoom, das einen Bereich von 24 bis 200 Millimetern abdeckt. Das geht ein wenig zu Lasten der Lichtstärke. Der maximale Blendenwert liegt bei durchschnittlichen 2,8. Der Chip verarbeitet 20 Millionen Bildpunkte und ermöglicht 4K-Videoaufnahmen.

    Die Kamera misst 102 mal 58 mal 43 Millimeter und wiegt 302 Gramm. Der maximale ISO-Wert liegt bei 12800. Der Touchscreen lässt sich bis zu 180 Grad nach oben und 90 Grad nach unten klappen. Der Preis: stolze 1299 Euro. Deutlich günstiger sind die Vorgängermodelle erhältlich. Sie decken teilweise jedoch einen geringeren Zoombereich ab.

    Die DMC-LX15EG von Panasonicüberzeugt vor allem mit ihrer Lichtstärke: Einen maximalen Blendenwert von 1,4 bietet keine andere Kamera dieser Größenklasse. Dafür deckt das Objektiv allerdings auch nur einen Brennweitenbereich von 24 bis 72 Millimetern ab. Der 1-Zoll-Aufnahmechip verarbeitet 20 Millionen Bildpunkte und ermöglicht Videoaufnahmen in 4K-Qualität.

    Die 106 mal 60 mal 42 Millimeter große und 306 Gramm schwere Kamera verfügt über einen klappbaren 3-Zoll-Bildschirm, der Eingaben mittels Touchscreen-Technologie ermöglicht. Der Preis des Panasonic-Modells liegt aktuell bei 499 Euro. Mit der „LX100“ bietet Panasonic auch eine Kompaktkamera mit 1,33-Zoll-Aufnahmechip an. Sie ist mit 64 Millimetern jedoch deutlich dicker.

    Korrektur: Die „Fujifilm XF 10“ verfügt, anders als in der ersten Version dieses Textes beschrieben, nicht über einen 1-Zoll-Aufnahmesensor mit einer Innendiagonalen von 16 Millimetern, sondern über einen APS-C-Sensor, der mit einer Innendiagonalen von rund 27 Millimetern deutlich größer ist.

    Die anderen Angaben sind korrekt und werden an dieser Stelle wiederholt: Die Kompaktkamera ermöglicht manuelle Einstellungen von Blende und Verschlusszeit und bietet den maximalen ISO-Wert 12800. Videoaufnahmen sind in voller 4K-Auflösung möglich. Die Abmessungen der Kamera betragen 113 mal 64 mal 41 Millimeter. Auf die Waage bringt das Fujifilm-Modell 279 Gramm.

    Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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