Natürlich könnte man nochmals die Küche putzen oder ein zweites Mal oben, auf den Wohnzimmerschränken abstauben. Doch jetzt, da der zweite Lockdown mittlerweile eineinhalb Monate dauert, fällt es immer schwerer, sinnstiftende Beschäftigung zu finden.
Normalerweise würde man in dieser trüben, an Schneematsch reichen Jahreszeit Freunde treffen, auf Konzerte, Fußballspiele, Faschingsumzüge gehen. Fällt alles flach. Anfangs war es einfach, eine Alternative zu finden. Doch inzwischen sind alle Joggingstrecken in der Umgebung abgelaufen, die Steuerunterlagen geordnet, der Speicher ist entrümpelt – und da die Baumärkte geschlossen haben, kann man nicht mal mehr als Heimwerker dilettieren (– ist vielleicht auch besser für die Wände und die eigenen Finger).
Da wundert es nicht, dass die Bürger zuletzt Seen und Ausflugsziele in den Bergen überrannt haben. Nachdem einige Tourismusregionen dies unterbunden haben, erleben lokale Naturlehrpfade (und bis vor kurzem Krippenrundwege) einen Run, dass sich Fuchs und Hase verwundert die Äuglein reiben könnten. Jahrelang war schließlich kaum ein Mensch zu sehen. Der Matsch im Wald? Derzeit egal.
Firma Orion: "Starkes Bedürfnis nach Nähe"
Wer wissen will, womit sich die Bundesbürger gerade sonst noch beschäftigen, könnte über folgende Meldung stolpern.
Der Markt für Sexspielzeug boomt in der Corona-Krise. Der Onlinehändler eis.de meldet zum Beispiel ein Plus von 300 Prozent bei den Bestellungen eines beliebten Vibrator-Modells. „Die Bestellungen, aber auch unsere Social-Media-Kanäle oder unser Kundenservice zeigen, dass in dieser außergewöhnlichen Situation ein sehr starkes Bedürfnis nach Nähe herrscht“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens Orion.
In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stellten Menschen große Investitionen zurück und gönnten sich lieber kleinere Luxusgüter, zum Beispiel neue Dessous. Auch die Firma Amorelie bestätigt den Trend.
Der Lockdown, er führt anscheinend teilweise zu einer Wiederentdeckung, einer Neu-Vermessung der Partnerschaft.
So fällt es auch leichter, Abstand zu anderen zu halten. Bleibt ja alles im Haushalt.
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