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Ratgeber: Eis, Nebel und Schnee: So kommen Sie mit dem Fahrrad durch den Winter

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Eis, Nebel und Schnee: So kommen Sie mit dem Fahrrad durch den Winter

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    Dieser Radler will mit Spikereifen der rutschigen Schneedecke trotzen.
    Dieser Radler will mit Spikereifen der rutschigen Schneedecke trotzen. Foto: Tobias Hase, dpa (Symbolbild)

    Dunkel, neblig, nass und glatt - für Radfahrer stellt die derzeitige Wetterlage ein großes Risiko dar. Dennoch wollen viele Menschen ihren Drahtesel in der dunklen und kalten Jahreszeit nicht in Keller oder Garage lassen: Immer mehr Deutsche radeln bei jedem Wetter. Und das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, schließlich ist Bewegung an der frischen Luft gesund.

    Fahrradfahren im Winter: Aufmerksam und vorsichtig sein

    Denn das Radfahren bei winterlichem Schmuddelwetter bringt gleich mehrere Probleme mit sich: Einerseits muss der Körper vor Nässe und Kälte geschützt werden - und die dicke Kleidung, Mütze und Schal schränken die gewohnte Bewegungsfreiheit und das Gesichtsfeld teilweise ein. Zugleich ist auch das Fahr- und Bremsverhalten auf nassen oder gar eisglatten Wegen anders als gewohnt. Und dann sieht man durch die frühe Dunkelheit, Spiegelungen auf nasser Fahrbahn sowie Nebel auch noch schlechter als sonst und wird auch von anderen Verkehrsteilnehmern leichter übersehen. Unter diesen erschwerten Umständen kann Radfahren schnell ernste Unfälle nach sich ziehen, die im schlimmsten Fall dauerhafte körperliche Beeinträchtigungen zur Folge haben können.

    „Daher ist es im Herbst und Winter besonders wichtig, das Licht am Fahrrad einzuschalten“, betont die Ergo Versicherungsgruppe. „Dadurch verbessert sich nicht nur die eigene Sicht, auch andere Verkehrsteilnehmer können Radfahrer besser sehen.“ Gesetzlich vorgeschrieben sind Licht und Reflektoren vorne und hinten sowie Reflektoren an Reifen, Speichen und Pedalen. Und auch die richtige Kleidung ist wichtig für eine sichere Fahrt: Am besten sollte man helle, reflektierende Farben wählen. „Eine reflektierende Sicherheitsweste oder ein Schultergurt verbessern die Sichtbarkeit zusätzlich“, empfiehlt Ergo.

    Für die Fahrt selbst gilt, aufmerksam und langsam zu fahren. Denn feuchtes Laub oder überfrierende Nässe können Radwege besonders rutschig machen. „Um die Rutschgefahr zu verringern, sollten Radfahrer auf abrupte Schlenker und scharfe Bremsmanöver verzichten“, teilt Ergo mit. „Außerdem kann es helfen, etwas Luft aus den Reifen zu lassen. Dadurch vergrößert sich die Auflagefläche des Rades.“ Wer die Pedale mit Schmirgelpapier etwas aufraut, hat zudem besseren Halt, wenn sie nass sind. Und ein Fahrradhelm ist natürlich gerade in der kalten Jahreszeit unverzichtbar.

    Wer im Winter Fahrrad fährt, muss aufmerksam und langsam unterwegs sein.
    Wer im Winter Fahrrad fährt, muss aufmerksam und langsam unterwegs sein. Foto: Thomas Warnack, dpa

    Da trotz aller Vorsicht ein Unfall passieren kann, sei zudem der Abschluss einer privaten Unfallversicherung empfehlenswert, so. Eine solche Police bietet finanzielle Unterstützung bei bleibenden Schäden und kann auch bei möglicherweise notwendigen Reha-Maßnahmen weiterhelfen.

    Je schwerer der Fahrrad-Unfall, desto höher die Kosten

    Eine private Absicherung ist vor allem deshalb notwendig, weil die gesetzliche Unfallversicherung ausschließlich bei Fahrten auf dem Weg zur Arbeit oder auch zur Schule zum Tragen kommt. „Trägt sich der Vorfall außerhalb der Arbeitszeiten zu, stellt er keinen sogenannten Wegeunfall dar und die gesetzliche Unfallversicherung greift nicht“, warnt die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) in Stuttgart und selbst aktive Radfahrerin. „Und was zum Arbeitsweg zählt, wird dabei ziemlich streng beurteilt.“ Wer einen Umweg fährt, um noch kurz Brötchen vom Bäcker mitzunehmen, fällt schon nicht mehr unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. „So wird der erlittene Schaden auch noch zum finanziellen Risiko, insbesondere bei dauerhaften Unfallfolgen wie Invalidität“, heißt es von der DVAG.

    Dabei gilt: Je schwerwiegender die bleibenden gesundheitlichen Folgen eines Unfalls sind, desto kostspieliger sind meist die späteren Ausgaben. Deshalb sei es gerade für aktive Menschen besonders sinnvoll, eine private Unfallversicherung abzuschließen, so die DVAG. „Die Unfallversicherung ist eine Sicherheitsvorkehrung für den Fall der Fälle, auch um vom Staat und den Behörden unabhängig zu sein“, teilt die DVAG mit und vergleicht die Police mit einem Anschnallgurt im Auto: „Die meisten brauchen ihn ein Leben lang nicht, trotzdem schnallt man sich an und würde auch kein Auto kaufen, das keinen Gurt besitzt.“

    Spätestens wer eine Familie zu versorgen hat, sollte sich zudem um eine Berufsunfähigkeitsversicherung kümmern. Diese greift immer dann, wenn man aufgrund eines Unfalls oder auch einer Erkrankung seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann. Die Versicherten erhalten dann eine monatliche Rente. „Die Berufsunfähigkeitsabsicherung sollte man so früh wie möglich für sich regeln“, betont die DVAG. „So lange man gesund und jung ist, ist die Absicherung kein Problem und verhältnismäßig günstig.“ Je später man sie abschließt, desto teurer wird sie jedoch. Je nachdem, wie dann die Krankenakte aussieht, kann es zudem zu Ausschlüssen, höheren Beiträgen oder sogar Ablehnungen kommen. Und dann ist guter Rat teuer - nicht nur nach einem schweren Fahrradunfall.

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