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Schulanfang: Eltern sollten mit ihren Kindern jetzt den Schulweg einüben

Schulanfang

Eltern sollten mit ihren Kindern jetzt den Schulweg einüben

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    Eltern sollten den Schulweg rechtzeitig mit ihren Kindern üben. Dabei sollten sie lieber den sicheren statt den kürzesten Weg wählen.
    Eltern sollten den Schulweg rechtzeitig mit ihren Kindern üben. Dabei sollten sie lieber den sicheren statt den kürzesten Weg wählen. Foto: Monkey Business, stock.adobe.com

    Noch wenige Wochen, dann beginnt für viele Kinder ein neuer Lebensabschnitt: Die Erstklässler fiebern dem ersten Schultag entgegen. Aber wie kommen sie dort hin? Das Kutschieren mit dem Auto ist verpönt und kann gefährlich werden. Für Experten ist klar: Alleine zur Schule zu laufen, fördert die Entwicklung und das Selbstbewusstsein der Kinder – und zwar von Anfang an. Wie weit Kinder zu Fuß gehen können, welche Verhaltensregeln Eltern ihnen mit auf den Weg geben sollten und wie die Kinder im Fall der Fälle abgesichert sind – die wichtigsten Antworten rund um den Schulweg.

    Wann sollte man anfangen, den Schulweg mit den Kindern zu üben?

    Spätestens mit dem Beginn der Sommerferien sollte man damit beginnen, den Schulweg systematisch mit den Kindern zu üben, rät Andreas Bergmeier vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Dabei sollten Eltern sich Zeit nehmen – und Geduld mit den Kleinen haben. „Mit ein oder zwei Mal abgehen ist es nicht getan“, sagt er. Wichtig ist, mit dem Kind einen Weg festzulegen und davon nicht abzuweichen, also beispielsweise nicht an einem Tag auf der einen Straßenseite laufen und am nächsten Tag auf der anderen. Und natürlich ist das Wissen über Verkehrsregeln und Verkehrszeichen die Basis für einen sicheren Schulweg. Grundsätzlich ist es wichtig, viel zu erklären, ergänzt Dimitar Gouberkov, Unfallexperte der Ergo Versicherungsgruppe. „Dazu gehört beispielsweise auch, trotz Ampel oder Zebrastreifen immer vorsichtig zu sein.“

    Wie findet man die richtige Schulweg-Strecke?

    Um den Schulweg sicher zu gestalten, sollten Eltern ihn planen. Dabei helfen sogenannte Schulwegpläne, die sichere Wege zu Schulen aufzeigen und auf Gefahrenstellen hinweisen. Diese speziellen Stadtpläne erarbeiten Eltern, Polizei sowie Fach- und Verkehrsbehörden gemeinsam. Sie sind teilweise auf der Website der Stadt oder Gemeinde zu finden und werden von den Schulen zur Verfügung gestellt. Beim Planen des Schulwegs geht Sicherheit vor Kürze: „Eltern sollten möglichst viele gesicherte Übergänge wie Ampeln, Fußgängerbrücken und Zebrastreifen einbauen sowie viel befahrene und unübersichtliche Kreuzungen vermeiden“, rät Gouberkov.

    Wie lang kann ein Grundschulkind laufen?

    Das hängt vom Kind ab, aber auch vom Weg: Führt der Schulweg durch Parks und entlang ruhiger Straßen, kann er länger sein als wenn viele Kreuzungen gequert werden müssen. Mitunter gibt es auch Zumutbarkeitsgrenzen. Bei längeren Schulwegen werden in vielen Fällen die Kosten für ein Busticket bezuschusst. In ländlichen Gemeinden, wo sich die Schule mitunter im Nachbarort befindet, werden dann auch Schulbusse eingesetzt.

    Wann sind Kinder reif, alleine mit Bus oder Bahn zu fahren?

    Das hängt vom Kind ab: Ist es eher ein Draufgänger, sollte man genau abwägen, ob man selbst es für reif hält. Ist es vorsichtig und bereit, auch mal innezuhalten, geht es eher. Von Altersvorgaben hält Verkehrsrats-Experte Bergmeier wenig: „Kinder entwickeln sich unterschiedlich: Ein Kind ist mit sieben Jahren schon relativ fit im Verkehr, das andere hinkt im gleichen Alter noch hinterher.“ Grundsätzlich kann man einem Grundschulkind zutrauen, drei Stationen mit dem Bus zur Schule zu fahren. Umsteigen kann allerdings Probleme verursachen, insbesondere wenn aufgrund einer Verspätung der Anschlussbus verpasst wird und die Kinder nicht wissen, wie sie sich dann verhalten sollen. Generell gilt auch bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dass es wichtig ist, sie gemeinsam zu üben.

    Können Grundschulkinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren?

    Das Fahrrad ist für Schulanfänger aus Expertensicht noch keine Option – und viele Schulen verbieten es sogar ausdrücklich. Als Richtschnur gilt die Fahrradprüfung, die in vielen Schulen in der vierten Klasse stattfindet. DVR-Experte Bergmeier hält das für richtig: Vorher sei es den Kindern in der Regel noch nicht zuzutrauen. Denn die Risiken beim Radfahren sind auch dann erheblich, solange die Kinder noch nicht älter als 10 Jahre sind und damit noch den Gehweg benutzen dürfen: Vor allem Autos, die aus Grundstücksausfahrten kommen, sind für die Kinder eine schwer kalkulierbare Gefahr.

    Kann man das Kind nicht einfach mit dem Auto bringen?

    Verkehrschaos vor Schulen mit in zweiter Reihe geparkten Fahrzeugen und pöbelnden Eltern – solche Szenen schaffen es immer mal wieder in die Nachrichten. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum Verkehrsexperten das Kutschieren bis vor den Schuleingang kritisch sehen: „Im Grunde verwehren Eltern ihren Kindern damit die Entwicklung von Verkehrskompetenz“, heißt es beim ADAC. Der Vorschlag des Autoclubs: Wenn Kinder in die Schule gefahren werden müssten, sollte man sie bereits 200 bis 300 Meter vorher aussteigen lassen. So gehen die Kleinen zumindest den letzten Teil eigenständig. Für den verbleibenden Schulweg ist dann wichtig, dass er sicher ist. Mitunter richten die Schulen auch spezielle Elternhaltestelle in einigem Abstand ein, von wo aus die Kinder gemeinsam den restlichen Weg laufen.

    Was ist, wenn dem Kind etwas zustößt?

    Grundsätzlich sind Kinder auf dem Weg in die Schule und zurück über die gesetzliche Unfallversicherung versichert. Wie der Nachwuchs den Schulweg bestreitet – zu Fuß, mit dem Bus oder im Auto – spielt keine Rolle. Wichtig: „Es ist nur der direkte beziehungsweise der sichere Schulweg – den die Eltern mit ihren Kindern geübt haben – versichert“, sagt Experte Gouberkov. Machen die Kinder einen Abstecher oder gehen direkt zum Fußballtraining, erlischt der Versicherungsschutz. Dafür können Eltern eine private Unfallversicherung abschließen.

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