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Energiekolumne: Experte gibt Tipps: Wie Sie Ihre Heizung fit für den Winter machen

Energiekolumne

Experte gibt Tipps: Wie Sie Ihre Heizung fit für den Winter machen

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    Mit einem Vierkantschlüssel lässt sich das Ventil am Heizkörper öffnen.
    Mit einem Vierkantschlüssel lässt sich das Ventil am Heizkörper öffnen. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Nachts sinken die Temperaturen teils schon wieder unter zehn Grad. Und auch untertags ist von einem echten Altweibersommer nicht viel zu spüren. Es herbstelt - Zeit also, die Heizungsanlage fit für den Winter zu machen. Als erstes wird dabei überprüft, ob die Heizkörper entlüftet werden müssen. Dazu werden am besten die Thermostate voll - also auf Stufe 5 - aufgedreht. Optimal heizt ein

    Zum Entlüften wird zuerst der Regler am Thermostatventil auf null gedreht. Anschließend wird mit Hilfe eines Entlüftungsschlüssels das Entlüftungsventil geöffnet, während man den Auffangbehälter darunter hält. Vorsicht beim Aufdrehen: Das Heizungswasser kann heiß sein. Dass die Luft aus dem Heizkörper entweicht, erkennt man an einem Zischen. Wenn sich keine Luft mehr im Heizkörper befindet, entweicht Wasser - dann gilt es, das Ventil schnell wieder zuzudrehen. So geht man bei jedem Heizkörper vor.

    Heizkörper sollten nicht abgedeckt werden

    Sind an den Heizkörpern im laufenden Betrieb Strömungsgeräusche zu hören, deutet das auf eine überdimensionierte oder zu hoch eingestellte Heizungspumpe hin. Beides sorgt nicht nur für störende Geräusche, sondern verbraucht auch unnötig viel Strom. Gegebenenfalls kann man die Pumpe im Keller selbst eine Stufe zurückdrehen, sodass sie langsamer läuft.

    Damit die Heizkörper und Thermostate optimal arbeiten, ist es auch wichtig, dass sie nicht etwa durch Vorhänge verdeckt werden oder ein Sofa beziehungsweise ein anderes Möbelstück davorstehen. Der Abstand sollte mindestens zehn bis 15 Zentimeter betragen. Der Heizkörper sollte die Wärme gut abgeben können und der Fühler guten Kontakt zur Raumluft haben. Übrigens: Beim Heizen sollten alle Thermostate im Raum immer auf dieselbe Stufe eingestellt werden –einen Heizkörper voll auf- und den anderen ganz zuzudrehen, ist ineffizient.

    Ebenfalls vor dem Start der Heizperiode sollte man den Wasserdruck in der Heizungsanlage prüfen. Er lässt sich beim Heizkessel am Manometer ablesen. Bei Einfamilienhäusern sollte der Wert zwischen einem und zwei Bar liegen. Ist der Wasserdruck zu niedrig, kann das System Luft „ziehen“. In der Regel ist die Heizungsanlage über entsprechende Hähne und einen Schlauch mit der Wasserleitung verbunden. Beim Aufdrehen des Wasserhahns muss unbedingt das Manometer im Auge behalten werden. Man füllt so lange Wasser nach, bis der Wasserdruck im optimalen Bereich liegt. Insbesondere bei neueren Heizungsanlagen darf kein kalkhaltiges Trinkwasser eingefüllt werden. Hier müssen Kalkfilter vorgeschaltet sein. Ältere Heizkessel sind „gutmütiger“.

    Die richtige Einstellung der Heizkurve ist wichtig

    Wird mit Hilfe eines Schlauchs Wasser nachgefüllt, muss danach die Verbindung zwischen Trinkwasserleitung und Heizwassersystem unbedingt wieder getrennt werden, um die Trinkwasserhygiene sicherzustellen. Alternativ kann auch eine Füllarmatur mit Rohrtrenner eingebaut werden.

    Um Heizenergie zu sparen und den Wohnkomfort zu steigern, ist auch die richtige Einstellung der Heizkurve wichtig. Letztere muss zum Gebäude, zum Heizsystem und zum Nutzerprofil passen. Ob das der Fall ist, kann der Laie selbst testen. Dazu dreht man im Haus sämtliche Heizkörper für mehrere Stunden voll auf. Ist die Raumlufttemperatur deutlich zu hoch, sollte die Heizungskurve nach unten angepasst werden. Letzteres überlässt man entweder dem Fachmann oder studiert selbst die Bedienungsanleitung.

    Und noch ein wichtiger Tipp: Die Heizung sollte regelmäßig von einem Fachmann gewartet werden. Feuchtigkeit und Schmutz, die bei der Verbrennung entstehen, können die teure Anlage schädigen. Das gilt vor allem für moderne Anlagen. Hier empfiehlt sich eine jährliche Wartung. Das hilft auch, den Energieverbrauch niedrig zu halten.

    Martin Sambaleiist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!

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