Ende Januar 2019 teilte die Tedi GmbH & Co. KG mit, dass im Rahmen von Produkttests erhöhte Mengen von giftigen Formaldehyden in verschiedenen Bambus-Tellern, Schalen und Trinkbechern gefunden wurden. Diese Produkte wurden daraufhin zurückgerufen. Nun wurde der Rückruf erweitert.
Erhöhte Formaldehyd-Werte: Tedi ruft Bambus-Geschirr zurück
Damals wurden folgende Artikel zurückgerufen:
Bambus-Teller, 25 Zentimeter, Design 1 und 2; Artikelnummern: 19344003431000000150 und 18128003431000000150
Bambus-Schale, 14 Zentimeter, Design 1 und 2; Artikelnummern: 80336003431000000125 und 76469003431000000125
Bambus-Becher, 13 Zentimeter Design, 1 und 2; Artikelnummern: 98010003431000000125 und 98803003431000000125
Der Rückruf wurde nun vom Discounter auf alle Artikelnummern sowie den erweiterten Verkaufszeitraum vom 01.02.2018 bis zum 08.04.2019 des Bambus Tellers 25 cm (2 Designs) ausgeweitet. "Produkttests wiesen erhöhte Werte von Formaldehyd nach. Dieser Stoff kann gesundheitsgefährdend sein, deshalb wird von einer weiteren Verwendung des Geschirrs abgeraten", heißt es in einer Kundeninformation des Discounters.
"Formaldehyd ist gesundheitsschädlich, es reizt die Schleimhäute und kann Krebs im Nasenrachenraum auslösen, wenn es eingeatmet wird", berichtete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor einigen Jahren in einer Pressemitteilung. So wies auch kürzlich die Verbraucherzentrale Saarland auf gesundheitsgefährdende Substanzen wie Formaldehyd in Mehrweg-to-go-Bechern aus Bambus hin.
Ist Bambus-Geschirr überhaupt umweltfreundlich?
Laut der Deutschen Umwelthilfe sind die als Bambus-Geschirr deklarierten Produkte entgegen der Werbeaussagen meist nicht ausschließlich aus natürlichen Materialien hergestellt. Damit hat der Biokunststoff keinen Vorteil gegenüber synthetischem Plastik. Um den Becher Stabilität zu verleihen, verwenden die Hersteller häufig synthetische Kunststoffe wie Melaminharz. Das ergaben Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart (CVUA). Der Anteil der Bambusfasern lag in einzelnen Proben gerade einmal bei 20 bis 37 Prozent.
Diese Zahlen gelten für die hübschen, bunten Kaffeebecher und das praktische Einweggeschirr, denen man auf Anhieb gar nicht ansieht, dass sie aus Bambus bestehen. Salatbesteck und Schüsseln, bei denen die Holzstruktur sichtbar ist, können dagegen durchaus vollständig aus dem schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus bestehen. (AZ, dpa)