Was für ein leuchtendes, wunderbares Idyll ist jetzt so mancher Garten im Spätsommer. Genießen ist angesagt. Zumal viel Wohlschmeckendes und Gesundes nun geerntet werden kann. Doch Hobbygärtner wissen, dass stets auch ein wenig Vorplanung und Arbeit nötig ist, damit in jeder Saison alles blüht und fruchtet. Daher hat Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Gartenakademie ein paar Tipps:
Frühling planen Hervorragend eignet sich der September, um den Frühling zu planen, erklärt die Gartenbauingenieurin. Ob Traubenhyazinthen, Schneeglöckchen, Tulpen oder auch die Anemone blanda – Hobbygärtner sollten sich Gedanken machen, wo welche Farbe am besten passt und Frühlingsblüher jetzt stecken. So könne beispielsweise an dem Platz, wo gerade die Astern ihre Blütenfülle entfalten, „am besten mit einem Distelstecher oder einer Pflanzschaufel Frühlingszwiebeln gesetzt werden“.
Die Zwiebeln sollten mit etwa drei bis vier Zentimeter Erde bedeckt sein, erklärt die Fachfrau. „Narzissen möchten etwas tiefer in die Erde.“ Überhaupt könne man sich leicht merken: Die Zwiebeln sollten immer etwa doppelt so tief, wie sie hoch sind, gepflanzt werden. Weil sie nicht nur schön, sondern auch besonders nützlich für Insekten sind, sollten auch die kleinen Elfen-Krokusse im Frühling nicht fehlen. „Krokusse vermehren sich aber oft auch von alleine“, sagt Scheu-Helgert. „Ihre Samen werden von Ameisen verteilt.“
Auch Frühlingsstauden jetzt schon pflanzen Hier sind nach Ansicht von Scheu-Helgert Winterlinge zu empfehlen. In Gruppen gepflanzt, bieten die gelben Blüten schon sehr früh im Jahr Insekten Nahrung. Die Knollen sollten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz fünf Zentimeter tief in den Boden. Auch die Gämswurz leuchtet sonnig im April/Mai. Allerdings würde die Expertin alle Frühlingsblüher im Staudenbeet nicht nach vorne pflanzen, da sie sonst beim Verwelken so sehr in den Blickpunkt rücken. Beim Frühlingszwiebelkauf rät Scheu-Helgert zu sortenreinen Packungen, „sie bieten in der Regel die bessere Qualität“.
Nicht schneiden Stauden, die Samen tragen, sollten Hobbygärtner jetzt stehen lassen. Die Samen bieten Insekten wertvolle Nahrung, die Pflanzen Überwinterungsmöglichkeiten. Scheu-Helgert weiß, dass mancher Hobbygärtner Verblühtes jetzt allzu gern abschneiden würde, weil es oft wirklich braun ist und unansehnlich. „Wer aber mit seinem Garten auch für die Insekten etwas tun will, sollte gerade jetzt im Herbst etliche Gräser und Stauden bewusst einfach stehen lassen.“
Salat pflanzen Wer einen Frühbeetkasten oder gar ein Gewächshaus hat, kann jetzt immer noch Salatpflanzen setzen. Auch ins Freie könnten die Vitaminbringer noch gesetzt werden, dann müssten Hobbygärtner allerdings auf Frostnächte achten und die Pflanzen gegebenenfalls mit Vlies abdecken.
Kübelpflanzen draußen lassen Die Gartenbauingenieurin rät davon ab, mediterrane Kübelpflanzen wie Oleander, Zitrusfrüchte oder Gewürzrinde zu früh in ihr Winterquartier zu holen. „In der Regel ist es für die Kübelpflanzen besser, je länger sie draußen stehen können“, sagt Scheu-Helgert. Sie empfiehlt, in kühleren Nächten die Kübelpflanzen in die Nähe der Hauswand zu stellen und gegebenenfalls mit Vlies abzudecken. Wird es frostig, müssten sie natürlich in geschützte, aber nicht zu warme Räume.
Weitere Tipps gibt es auf der Seite der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau.
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