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Haustiere: Mehr als die Hälfte aller Katzen sind mit Coronaviren infiziert

Haustiere

Mehr als die Hälfte aller Katzen sind mit Coronaviren infiziert

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    Auch Katzen können sich mit dem Coronavirus anstecken. Meistens ist das nicht weiter schlimm. Es gibt aber auch andere Fälle.
    Auch Katzen können sich mit dem Coronavirus anstecken. Meistens ist das nicht weiter schlimm. Es gibt aber auch andere Fälle. Foto: Franziska Gabbert, dpa (Symbolbild)

    Coronaviren beherrschen aktuell die Schlagzeilen. Die Familie dieser Viren ist riesig, für fast jede Tierart gibt es eigene Typen. Auch für die Katze. Wenn sich eine Katze mit dem katzenspezifischen Coronavirus, abgekürzt FCoV, ansteckt, merken die Besitzer das meist gar nicht. Das Virus nistet sich unbemerkt im Magen-Darm-Trakt der Katze ein, Antikörper werden gebildet, sonst passiert meistens nichts. Nur eins: Die Katze verbreitet das Virus für mehrere Monate mit ihrem Kot weiter.

    Das katzentypische Coronavirus kann im Darm des Tieres mutieren

    Schnuppert eine andere Katze an infektiösen Hinterlassenschaften, steckt sie sich ebenfalls an. Auch über Schaufeln für Katzenklos und andere Gegenstände kann das Coronavirus übertragen werden. Die Folge dieser heimlichen Ausbreitung: Mehr als die Hälfte aller Katzen macht irgendwann im Leben eine Coronainfektion durch. Wo mehrere Katzen auf engem Raum leben, liegt der Wert sogar bei 80 Prozent. Wenn es eh kein Problem ist, muss man sich darum ja nicht kümmern – möchte man meinen.

    Viren und Bakterien, die uns nichts anhaben, begleiten uns schließlich überall und das ganze Leben lang. Doch das katzentypische Coronavirus ist ein hinterhältiger Geselle. Es hat die Gabe, dass es sich im Darm des betroffenen Tieres verändern und zu einem tödlichen Erreger mutieren kann, der die gefürchtete Krankheit FIP (Feline infektiöse Peritonitis) auslöst.

    Feline infektiöse Peritonitis: Das sind die Symptome bei Katzen

    Die Virus-Mutation unterscheidet sich in ihrem Genom nur zu 0,5 Prozent von der harmlosen Variante. So viel ist bekannt. Die Gemeinheit aber ist: Wann, warum und bei welchen Katzen die Mutation losgeht, kann niemand vorhersagen, aber bei etwa jeder zehnten Katze passiert es.

    Die Symptome bei FIP können sehr unterschiedlich sein. Bei vielen Katzen füllt sich der Bauch mit Flüssigkeit und fühlt sich beim Abtasten an wie ein Luftballon mit Wasser. Es kommt vor, dass Nieren und Leber nicht mehr richtig arbeiten, dass die Tiere mit dem Kopf zittern, Anfälle erleiden, Fieber bekommen und nur noch mit offenem Mund atmen. Besonders oft sind Katzen im ersten Lebensjahr von FIP betroffen.

    Das Coronavirus in seiner Mutation schafft es, sämtliche Abwehrmechanismen des Körpers umzupolen und wie Taxis für seine eigene Ausbreitung in alle Organe zu nutzen. Dagegen ist die Medizin machtlos. Katzen mit FIP sterben. Zwar gibt es einen Impfstoff zum Auftropfen auf die Nase. Aber den kann man nur anwenden, wenn die Katze gänzlich „coronafrei“ ist. Außerdem ist Wirksamkeit der Impfung fragwürdig.

    Zur Autorin: Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren verknüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.

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