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Paketdienste: Hermes und DPD wollen Zustellung an der Haustür teurer machen

Paketdienste

Hermes und DPD wollen Zustellung an der Haustür teurer machen

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    Hermes wird auch 2019 die Preise für Paketzustellung erhöhen. Vor allem die Zustellung an der Haustür soll ähnlich wie im Frühjahr 2018 steigen. Konkurrent DPD kündigte ebenfalls höhere Preise für 2019 an.
    Hermes wird auch 2019 die Preise für Paketzustellung erhöhen. Vor allem die Zustellung an der Haustür soll ähnlich wie im Frühjahr 2018 steigen. Konkurrent DPD kündigte ebenfalls höhere Preise für 2019 an. Foto: Armin Weigel, dpa (Symbolbild)

    Mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft haben die Paketdienste Hermes und DPD steigende Versandkosten für die Kunden angekündigt. Der zur Otto-Gruppe gehörende Anbieter Hermes - zweitgrößter der Branche in Deutschland hinter DHL - will die Zustellung an der Haustür verteuern.

    "Wir werden die Preise stärker differenzieren. Das heißt unter anderem auch, dass die Haustürzustellung teurer werden wird", sagte Hermes-Deutschland-Chef Olaf Schabirosky dem Hamburger Abendblatt. Ob Online-Händler die zusätzlichen Kosten auf die Kunden umlegen, könne er nicht beeinflussen. "Das könnte sein. Wie die Online-Händler das mit ihren Kunden vereinbaren, ist aber deren Sache."

    Hermes zog die Paketpreise im Frühjahr um durchschnittlich 4,5 Prozent an

    Hermes hatte bereits im Frühjahr die Paketpreise um durchschnittlich 4,5 Prozent erhöht. Im kommenden Jahr werde es eine weitere Preisanhebung in ähnlicher Höhe geben, kündigte Schabirosky an.

    "Insgesamt wollen wir den Preis für ein Paket um 50 Cent erhöhen. Das geht aber nur in mehreren Schritten." Ziel sei es, mit den Mehreinnahmen die Paketzusteller besser bezahlen zu können. "Aktuell haben wir einen Mindestlohn von 9,50 Euro ausgerufen. In etwa vier Jahren kommen wir bei 12 Euro an."

    DPD kündigte an, nach einer Steigerung in diesem Jahr von 4,5 Prozent zum Jahreswechsel die Preise um 6,5 Prozent zu erhöhen. "Auch in den kommenden Jahren werden kontinuierliche Preisanpassungen unvermeidbar sein", hieß es in einer Stellungnahme am Samstag. Als Gründe wurden höhere Frachtkosten, Arbeitskräftemangel, die Erweiterung der Maut oder Tarifabschlüsse aufgeführt.

    Marktführer DHL denkt vorerst nicht an höhere Zustellgebühren

    Vorerst stabil bleiben sollen die Kosten für die Paketzustellung an der Haustür beim Marktführer DHL. "Wir zahlen am besten, etwa 98 Prozent der Pakete werden von eigenen Leuten zugestellt, die Tarifverträge besitzen", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Bezahlung liege deutlich über dem Mindestlohn, man arbeite wenig mit Subunternehmern.

    Der boomende Online-Handel treibt die Nachfrage bei den verschiedenen Diensten immer weiter nach oben. Die Paketflut stellt die Zusteller vor große Probleme, die Suche nach Fahrern erweist sich bei niedrigen Löhnen als Herausforderung. "Der Arbeitsmarkt ist leer gefegt", berichtete Schabirosky von Hermes.

    "Das E-Commerce-Wachstum war in den letzten Jahren sehr groß. Es gibt Mitbewerber, die in der Lage sind, höhere Löhne zu zahlen. Teilweise wird gezielt abgeworben. Im Laufe des Jahres haben wir dadurch etwa 1000 Fahrer verloren." Etwa 10.000 Fahrzeuge fahren für den Dienst, im Weihnachtsgeschäft 13.000. (dpa)

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