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Krebs-Risiko: WHO: Keine Krebsgefahr bei Kaffee - doch auf die Temperatur kommt es an

Krebs-Risiko

WHO: Keine Krebsgefahr bei Kaffee - doch auf die Temperatur kommt es an

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    Erhöhen das Krebsrisiko: Sehr heiße Getränke wie Kaffee oder Tee können Speiseröhrenkrebs auslösen, berichtet die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC).
    Erhöhen das Krebsrisiko: Sehr heiße Getränke wie Kaffee oder Tee können Speiseröhrenkrebs auslösen, berichtet die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC). Foto: Franziska Gabbert (dpa)

    Ist heißer Kaffee eine Ursache für Krebs? Eine Institution der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Kaffee nun von dem Verdacht freigesprochen, Krebs zu verursachen - allerdings nur, wenn er nicht allzu heiß getrunken wird. Denn die vorliegenden Forschungsergebnisse legten nahe, "dass das Trinken sehr heißer Getränke eine wahrscheinliche Ursache für Speiseröhrenkrebs ist", teilte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) am Mittwoch mit.

    Entscheidend sei "die Temperatur, viel mehr als die Getränke an sich", hob IARC-Direktor Christopher Wild hervor. Ein Gremium seiner Agentur aus 23 Experten hatte mehr als tausend wissenschaftliche Studien an Tieren und Menschen zu möglicherweise krebserregenden Eigenschaften von Kaffee und dem insbesondere in Südamerika beliebten Mate-Tee ausgewertet. Beide Getränke waren seit ihrer letzten Einstufung durch die IARC im Jahr 1991 als "möglicherweise krebserregend beim Menschen" klassifiziert worden.

    "Wahrscheinlich" krebserregend: Sehr heißer Kaffee und Tee

    König Kaffee - Das Lieblingsgetränk der Deutschen in Zahlen

    2,19 Euro pro Kilogramm beträgt die Kaffeesteuer in Deutschland. Sie wird seit 1948 erhoben.

    5,8 Milliarden Euro betrug der Umsatz der deutschen Kaffeebranche 2014.

    9,28 Euro kostet ein Kilogramm Röstkaffee im Durchschnitt inklusive Kaffeesteuer in Deutschland. Zum Vergleich: In den USA sind es 7,55 und in Italien 14,64 Euro - ohne Kaffeesteuer.

    18,8 Millionen Sack Rohkaffee wurden 2014 nach Deutschland importiert - das entspricht mehr als einer Million Tonnen. Ein Drittel kam aus Brasilien.

    26 Prozent des Kaffees trinken die Deutschen außer Haus - ein Drittel davon in Bäckereien und Stehcafés. 

    Um 40 Prozent wuchs der Absatz von Kaffee in Einzelportionen - Kapseln und Pads etwa - von 2013 auf 2014.

    84,6 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Kaffeemaschine - die meisten eine klassische Filtermaschine.

    162 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Zum Vergleich: Es sind nur 107 Liter Bier. (dpa)

    Die heute vorliegenden Erkenntnisse stützten diese Einschätzung allerdings nicht. Hingegen gibt es laut IARC ernste Hinweise, dass das Trinken von Getränken mit einer Temperatur über 65 Grad "wahrscheinlich" Speiseröhrenkrebs verursache.

    Die UN-Behörde wies darauf hin, dass Untersuchungen aus Ländern wie China, dem Iran, der Türkei sowie aus Südamerika, wo Tee beziehungsweise Mate bei etwa 70 Grad getrunken werde, die Krebsgefahr heißer Getränke belegten. Dabei gelte: Je heißer das Getränk, desto größer die Krebsgefahr. In Europa und Nordamerika würden Tee und Kaffee üblicherweise nicht so heiß getrunken. Ihre Temperatur liege oft sogar unter 60 Grad, erläuterte IARC-Experte Dana Loomis.

    Krebsrisiko steigt durch heiße Getränke wie Kaffee

    Speiseröhrenkrebs ist die achthäufigste Krebsart weltweit. 2012 starben weltweit rund 400.000 Menschen an Speiseröhrenkrebs. Das waren fünf Prozent aller Todesfälle durch Krebs in dem Jahr. afp/AZ

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