Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Ist eine Restschuldversicherung sinnvoll? Für wen sie sich lohnt

Rätsel des Alltags

Warum hat die Kuchengabel eine dicke Zinke?

    • |
    Ein Zinken der Kuchengabel ist dicker. Das hat einen historischen Grund.
    Ein Zinken der Kuchengabel ist dicker. Das hat einen historischen Grund. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Ist Ihnen das schon einmal aufgefallen? Die Kuchengabel ist eine Besonderheit in der Besteckschublade – jedenfalls, wenn sie ein älteres Modell ist. Sie hat nicht nur eine Zinke weniger als eine normal große Gabel, ihre linke Zinke ist auch irgendwie dicker als die anderen beiden und bei manchen Modellen fehlt oben ein Stückchen. Nur, woher kommt das?

    Kuchengabel soll auch ohne Messer auskommen

    Wie vieles hat auch das Kuchengabel-Design eine historische Begründung. Denn früher war es üblich, Kuchen und Torten nicht nur mit einer Gabel, sondern auch mit einem kleinen Messer zu essen, erklärt Stefan Kellerer, Pressesprecher beim Besteckhersteller WMF. Weil Besteck ehemals meist aus weichen Materialen wie Silber bestand, haben sich die Hersteller entschieden, eine Zinke der Kuchengabel wegzulassen. Denn in dem Miniaturformat wären die einzelnen Zinken sonst viel zu filigran gewesen, sie hätten sich sehr leicht verbogen. So erläutert Kellerer, dass der Kuchengabel eine Zacke fehlt. Und die dicke?

    Auch das hat einen historischen Grund. Denn irgendwann wurden die kleinen Kuchenmesser weggelassen auf der Kaffeetafel. Damit sich das Gebäck, das hin und wieder doch etwas härter ist, weiterhin zerteilen lässt, musste also eine Zinke dicker und damit widerstandsfähiger werden. Damit der Kuchen aber weiterhin aufgespießt werden kann, musste das obere Ende der dicken Zinke weiterhin spitz zulaufen. Und deshalb fehlt am Ende ein Stückchen.

    Etwa in den 40er Jahren haben Besteckhersteller dann angefangen, Messer, Gabel und Löffel nicht mehr aus Silber, sondern aus Edelstahl zu fertigen – ein viel robusteres Material, erläutert Kellerer. Ab diesem Zeitpunkt war es eigentlich nicht mehr nötig, die linke Zinke zu verstärken. „Hinsichtlich der Tradition wird das aber heute noch bei manchen Formen weitergeführt“, sagt Kellerer. Die Kuchengabel ist eben etwas Besonderes.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden