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Neuvorstellung: Bei Maserati schlägt der Blitz ein: Levante Hybrid im Test

Neuvorstellung

Bei Maserati schlägt der Blitz ein: Levante Hybrid im Test

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    Da ist Strom drauf: Maserati macht den Levante zum Mildhybriden.
    Da ist Strom drauf: Maserati macht den Levante zum Mildhybriden. Foto: Maserati

    Meeresgott trifft Donnergott. Bei Maserati, der italienischen Nobel-Sportmarke mit Neptuns Dreizack im Logo, schlägt der Blitz ein. Nach dem Ghibli wird jetzt auch das Volumen-Modell, der SUV Levante, elektrifiziert. Allerdings fahren die Italiener hier auf einem Sonderweg.

    Bei ihrer Mild-Hybrid-Variante schiebt der Startergenerator nicht direkt an, sondern fungiert als elektrischer Verdichter. Quasi wie ein zweiter Turbo. Benzin sparen und Leistung steigern - das passt sowohl zu Modell als auch zur Marke. Damit soll der Levante sportlich bleiben, mit vornehmer Zurückhaltung beim Treibstoff-Durst. Beides stimmt. Und doch nicht, wie wir beim Test feststellen.

    Plug-In-Hybriden mögen sie nicht bei Maserati

    Mild_Hybrid ja – Plug-In-Hybrid nein! Die zweite Stufe der Elektrifizierung lässt Maserati aus. Auch in Zukunft. Die Zusatz-Technik ist den Italienern einfach zu schwer, kostet zu viel Energie. Da satteln sie in Modena lieber gleich auf voll Elektro um. Vom völlig neuen und etwas kleineren SUV Grecale, der am Ende des Jahres kommt, soll es schon 2022 eine elektrische Variante geben. Und auch der kürzlich vorgestellte Supersportwagen MC 20 wird als komplett elektrifizierte Flunder auf die Straße rollen. Im Chassis ist bereits Platz für zwei Elektromotoren, vorne und hinten, vorgesehen. Eine Besonderheit leistet sich Maserati beim Akku. Der wird nicht wie üblich im Unterboden verstaut, sondern kommt in den Motorraum des Verbrenners.

    Der Levante ist digital nun auf der Höhe der Zeit

    Das ist freilich noch Zukunftsmusik. Zunächst will Maserati mit seinem Volumen-Modell Levante in die Neuzeit aufbrechen. Große Unterschiede zum Verbrenner weist die Karosserie des Hybridmodells dabei kaum auf. Sieht man mal davon ab, dass das Dreizack-Logo an der C-Säule blau hinterlegt ist. Im Interieur hat sich viel getan. Voll digital mit allem, was die Welt der Bits und Bytes im Augenblick so zu bieten hat. Zwar glänzt Maserati hier mit großem Eigenlob. Aber letztendlich bieten die Italiener digital jetzt das, was man als Standard im Premium-Sektor schon seit einiger Zeit erwerben kann: Integrierter großer Bildschirm, permanent online, Software-Updates over the air und Sprachsteuerung.

    Wirklich neu und bemerkenswert ist der Antriebsstrang. Der Zweiliter-Vierzylinder wurde mit Mono-Scroll-Turbolader und dem schon erwähnten E-Verdichter auf 48-Volt-Basis auf stattliche 330 PS aufgerüstet, was zu ausgezeichneten Fahrwerten zumindest auf dem Papier führt. 6,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100 – da hat man dem SUV technisch schon schwer auf die Sprünge geholfen.

    So viel verbraucht der Maserati Levante Hybrid wirklich

    Wirkt sich aber leider in der Praxis nicht ganz so aus. Bruder Leichtfuß ist der Levante mit seinen 2,1 Tonnen nicht, obwohl die 450 Newtonmeter Drehmoment schon bei 2250 Umdrehungen pro Minute einsetzen. Zwar holt er bei Bedarf ordentlich Kraft aus dem Zweiliter-Motor heraus, aber besser fühlt sich der Levante an, wenn er als Reiselimousine ruhig und überlegt bewegt wird. Er ist mehr ein Grandseigneur als ein Springinsfeld – und das ist auch gut so. Wir haben den SUV nicht gescheucht, auch dank Tempo 80 auf der französischen Landstraße und Dutzender Radarfallen. Und trotzdem standen 12,9 Liter Verbrauch auf dem Digital-Tacho.

    Maserati Levante Hybrid: technische Daten

    • Hubraum: 1998 ccm
    • Leistung: 243 kW, 330 PS
    • Drehmoment: 450 Nm ab 2250/min
    • Länge/B./H.: 5,01/1,1,98/1,69
    • Leergewicht/Zuladung: 2090/690 kg
    • Anhängelast gebremst: 2700 kg
    • Kofferraum: 580 l
    • 0 – 100 km/h: 6,0 s
    • Spitze: 245 km/h
    • Verbrauch WLTP: 9,8 - 10,7 l Super
    • CO2-Ausstoß: 223 - 243 g/km
    • Energieeffizienzklasse: F
    • Preis: ab 79.254 Euro

    Aber wer die knapp 80.000 Euro Grundpreis entrichtet, dem wird der Verbrauch nicht ganz so wichtig sein. Da zählen andere Werte wie das überschwängliche Raumangebot, oder dass man seinen Levante unter der Mithilfe von berühmten Designern wie Zenga fast bis zur letzten Schraube individualisieren kann. Luxus hat eben seinen Preis – der Maserati Levante auch.

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