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Film: Geliebtes Scheusal: Vor 50 Jahren starb Clark Gable

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Geliebtes Scheusal: Vor 50 Jahren starb Clark Gable

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    Rhett Butler (Clark Gable) sieht Scarlett O'Hara (Vivien Leigh) tief in die Augen.
    Rhett Butler (Clark Gable) sieht Scarlett O'Hara (Vivien Leigh) tief in die Augen.

    Eine Frau, nämlich Marilyn Monroe, habe ihn dafür aber auch mit ihren Allüren das Leben gekostet, sagen manche. Als Clark Gable vor 50 Jahren (16. November) starb, brach das weltweit die Frauenherzen.

    Ausgerechnet der Frauenheld war 1901 auf seiner Geburtsurkunde ein Mädchen. Doch das wurde geändert, ebenso später der Nachname: Das deutsche "Goebel" passte nicht im Ersten Weltkrieg. Als William Clark Gable aus dem ländlichen Ohio mit 17 ein Theaterstück sah, beschloss er, Schauspieler zu werden. Später lernte er die Theatermanagerin Josephine Dillon kennen - 17 Jahre älter, aber mit den richtigen Verbindungen. Die Ehe mit ihr öffnete ihm die Türen in Hollywood.

    Und dort war der Aufstieg rasant. Im Jahr des Durchbruchs, 1931, spielte er in neun Filmen und wurde einer der erfolgreichsten Stars der Traumfabrik. Aber was für Unsympathen spielt Gable, was für Widerlinge und Scheusale. Barbara Stanwyck schlägt er ins Gesicht, Norma Shearer misshandelt er. Und doch liegt ihm die Frauenwelt zu Füßen! Nach den Schlägen gegen Shearer wird Metro-Goldwyn-Mayer mit Briefen bombardiert. Keine Proteste, die Fans wollen sich freiwillig von Gable schlagen lassen.

    Als er Rhett Butler in "Vom Winde verweht" spielt, ist aus dem Star schon eine Legende geworden. Bis heute schmachten Frauen unter seinem spöttischen Blick. Und das, obwohl sein letzter Satz gegenüber der ihr Herz ausschüttenden Scarlett ist: "Frankly, my dear, I don't give a damn", "Ehrlich gesagt ist mir das gleichgültig".

    Fünfmal war Gable verheiratet. Die Ehe mit Dillon hielt sechs Jahre, die zweite neun. Als die dritte Ehefrau, die Schauspielerin Carole Lombard, 1942 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, meldete sich Gable zur Front. Die Army machte mit dem Star zwar lieber Werbefilme. Doch fünfmal flog Bordschütze Gable in einer B-17 Angriffe mit, einmal kam der Bomber übel zusammengeschossen zurück. Dabei hatte Gable in Berlin einen mächtigen Fan: Adolf Hitler liebte die Filme des Amerikaners.

    Nach dem Krieg - die Entlassungsurkunde von Major Gable hatte ein Offizier namens Ronald Reagan unterschrieben - blieb der Erfolg vorerst aus. Dann kam 1960 "Misfits - Nicht gesellschaftsfähig" mit Monroe und Gable - für beide der letzte und nach Auffassung vieler auch jeweils beste Film. Es ist ein Psychodrama nach Monroes Ehemann Arthur Miller und ein Psychodrama war auch der Dreh.

    Monroe war unzuverlässig und ihre ständige Verspätung reizte Gable bis aufs Blut. Alle waren auf den Erfolg oder auf Monroe eifersüchtig, zudem standen alle - Monroe, Gable, Montgomery Clift, Eli Wallach und Autor Miller - unter Erfolgsdruck. Freunde hatten Gable vor der nervenaufreibenden Arbeit mit der Monroe gewarnt, doch die Gage von 750 000 Dollar - im Schnitt verdiente ein Amerikaner damals gute 5000 Dollar im Jahr - lockte ihn.

    Es sei gut, dass die Dreharbeiten sich dem Ende näherten, sagte der 59-Jährige, die Monroe habe ihn "an den Rand eines Herzinfarkts gebracht". Kurz darauf, am 16. November 1960, starb Clark Gable - an einem Herzinfarkt. Die Premiere von "Misfits" erlebte er nicht mehr mit, ebenso wenig die Geburt seines einzigen Sohnes im März 1961. Die Monroe war's, sagen seine (weiblichen) Fans. Skeptiker sehen es etwas nüchterner: Jahrelang drei Schachteln Zigaretten am Tag und dazu noch Zigarren zum Whiskey fordern auch von einem Hollywoodstar ihren Tribut.

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